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Durchfall als Symptom Ein Hinweis auf Erkrankungen

Durchfall ist den meisten Menschen bekannt und wird oft als unangenehm abgestempelt. Viel bleibt meist nicht zu tun, außer abzuwarten, bis die Symptome abnehmen. Aber was ist, wenn der Durchfall über einen längeren Zeitraum anhält? Und für wen kann Durchfall auch gefährlich werden?

 

„Die Ausprägung der Symptome – neben Durchfall meist auch Erbrechen und Bauchschmerzen – ist von der körperlichen Verfassung der Betroffenen abhängig.“

  Prof. Dr. Bernhard Henning, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Umweltmedizin, Naturheilverfahren am MVZ Herne Ärzte Hölkeskampring

Worauf kann Durchfall hinweisen und wann wird er gefährlich?

Durchfall ist meist ein Symptom und zeigt an, dass im Körper etwas nicht stimmt. Als Durchfall wird ein weicher bis flüssiger Stuhl häufiger als 3-Mal täglich bezeichnet. Verschiedene Ursachen können hinter diesem Symptom stecken. Es ist möglich, dass der Durchfall durch die Einnahme von Medikamenten, durch Unverträglichkeiten oder Allergien ausgelöst wird. Eine weitere bekannte Ursache von Durchfall sind Infektionen des Magen-Darm-Traktes , Viren, Bakterien oder Parasiten. „Die Ausprägung der Symptome – neben Durchfall meist auch Erbrechen und Bauchschmerzen – ist von der körperlichen Verfassung der Betroffenen abhängig“, erklärt Prof. Dr. Bernhard Henning, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Umweltmedizin, Naturheilverfahren am MVZ Herne Ärzte Hölkeskampring.

Für Säuglinge und Kleinkinder sowie für ältere Menschen kann es durchaus gefährlich werden, währenddessen bei gesunden Erwachsenen häufig nur leichte Beschwerden auftreten. Denn ältere Menschen haben meist einen geringeren Wassergehalt im Körper und zusätzlich ein gemindertes Durstgefühl. Somit können sie den Flüssigkeits- und Salzverlust schlechter ausgleichen. Auch Babys und Kleinkinder können den für sie aufgrund ihres Gewichtes überproportional hohen Flüssigkeitsverlust nicht so gut ausgleichen.

Was ist bei akutem Durchfall zu tun?

Vor allem akuter Durchfall von bis zu zwei Wochen ist meist gut in den Griff zu bekommen. Wichtig ist, den Flüssigkeits- und Salzverlust auszugleichen, außerdem können Medikamente helfen. Oft reichen aber schon Hausmittel aus. Lebensmittel wie Kartoffeln, Haferflocken, Zwieback und Joghurt zum Beispiel können zu einer festeren Konsistenz des Stuhls beitragen. Pektinhaltige Lebensmittel können Flüssigkeiten binden. Geeignet ist hier der Konsum von geriebenem Apfel, Karotte und Banane. Um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen, empfiehlt sich stilles Wasser ebenso wie Heilpflanzentees – zum Beispiel aus Brombeerblättern, Kamillen-, Fenchel- oder Heidelbeertee. Das altbekannte Hausmittel Cola und Salzstangen ist weniger sinnvoll, da Cola zu viel Zucker enthält und Salzstangen kein Kalium, welches beim Durchfall verloren geht.

Den Ursachen von chronischem Durchfall auf der Spur

Durchfall allein ist lästig, aber neben der Symptombekämpfung ist es vor allem bei länger anhaltendem Durchfall wichtig, die Ursachen abzuklären. Denn „Durchfall kann Symptom verschiedener Krankheiten sein, die weitere Behandlungen mit sich ziehen können“ sagt Dr. Johannes Schweinfurth, leitender Arzt der Medizinischen Klinik I – Allgemeine Innere, Nephrologie und Hypertensiologie, Gastroenterologie, Pneumologie desMarien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn der Durchfall zeitlich in Verbindung mit Mahlzeiten auftritt, denn dies kann ein Hinweis auf Unverträglichkeiten oder Allergien sein. Ein Beispiel ist die Zöliakie, die durch eine Fehlreaktion des Immunsystems auf Gluten ausgelöst wird. Eine weitere mögliche Erkrankung, die hinter dem Symptom Durchfall liegen kann, ist die des Reizdarms. Es handelt sich hierbei um eine funktionelle Störung des Darms, die genauen Ursachen sind noch unklar.

 

„Durchfall kann Symptom verschiedener Krankheiten sein, die weitere Behandlungen mit sich ziehen können.“

  Dr. Johannes Schweinfurth, leitender Arzt der Medizinischen Klinik I – Allgemeine Innere, Nephrologie und Hypertensiologie, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
 

„Morbus crohn und Colitis ulcerosa können ähnliche Beschwerden hervorrufen, das sind vor allem Durchfall oder Bauchschmerzen, aber auch Fieber, Blähungen, Übelkeit und erhöhte Entzündungswerte im Blut.“

  Dr. Viktor Rempel, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie des St. Anna Hospital

Durchfall als Symptom chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen

Weiterhin kann Durchfall ein Symptom der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn  oder Colitis ulcerosa sein. „Beide Erkrankungen können ähnliche Beschwerden hervorrufen, das sind vor allem Durchfall oder Bauchschmerzen, aber auch Fieber, Blähungen, Übelkeit und erhöhte Entzündungswerte im Blut“, sagt Dr. Viktor Rempel, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie des St. Anna Hospital.

In Teilen unterscheiden sich die Symptome jedoch. Bei der Colitis ulcerosa kommt es häufig zu hochfrequenten und blutig-schleimigen Durchfällen währenddessen krampfartige Schmerzen nach dem Essen sowie das wechselhafte Auftreten von Verstopfungen und Durchfall typischer für den Morbus Crohn ist. Dr. Nurettin Albayrak, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, St. Anna Hospital Herne, erklärt weiterhin:Der Morbus Crohn kann den gesamten Magen-Darm-Trakt betreffen, während die Colitis ulcerosa nur den Dickdarm betrifft.“

 

Der Morbus Crohn kann den gesamten Magen-Darm-Trakt betreffen, während die Colitis ulcerosa nur den Dickdarm betrifft.“

  Dr. Nurettin Albayrak, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, St. Anna Hospital Herne
 

„In manchen Fällen kann jedoch auch ein operativer Eingriff nötig werden. Vor allem, wenn sich Fisteln, Abszesse oder Stenosen gebildet haben. Diese müssen geöffnet oder entfernt werden.“

  Prof. Dr. Dirk Bausch, Direktor der Klinik für Allgemein- & Viszeralchirurgie des Marien Hospital Herne

Durch die Krankheitsgeschichte, Laboruntersuchungen und Ultraschall kann eine Verdachtsdiagnose gestellt werden, die dann durch eine Darmspiegelung gesichert wird. Beim Morbus Crohn können außerdem eine Magenspiegelung und Untersuchung des Dünndarms nötig werden. Zur Behandlung der Beschwerden gibt es verschiedene entzündungshemmende Medikamente. „In manchen Fällen kann jedoch auch ein operativer Eingriff nötig werden. Vor allem, wenn sich Fisteln, Abszesse oder Stenosen gebildet haben. Diese müssen geöffnet oder entfernt werden“, beschreibt Prof. Dr. Dirk Bausch, Direktor der Klinik für Allgemein- & Viszeralchirurgie des Marien Hospital Herne.

Warnhinweis zu Beginn von Darmkrebserkrankungen

Durchfall kann zudem auf Darmkrebserkrankungen  hindeuten, denn gerade zu Beginn dieser sind die Symptome unspezifisch. „Es kann sowohl zu Veränderungen der Stuhlgewohnheiten kommen als auch zu einem Wechsel von Durchfall und Verstopfungen sowie zu Blut im Stuhl“, informiert Dr. Niklas Jollet, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie des MVZ Witten.Darmkrebs entsteht in der Regel aus gutartigen Darmpolypen.

 

„Es kann sowohl zu Veränderungen der Stuhlgewohnheiten kommen als auch zu einem Wechsel von Durchfall und Verstopfungen sowie zu Blut im Stuhl.“

  Dr. Niklas Jollet, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, MVZ Witten
 

„Der Tumor wächst langsam und wird meist erst bemerkbar, wenn sich der Krebs ausgebreitet hat. Besonders bei langanhaltenden Symptomen sollte deshalb ein Arzt aufgesucht werden.“

  Prof. Dr. Metin Senkal, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Plastische Chirurgie des Marien Hospital Witten

Prof. Dr. Metin Senkal, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeral- und Plastische Chirurgie des Marien Hospital Witten, merkt an: „Der Tumor wächst langsam und wird meist erst bemerkbar, wenn sich der Krebs ausgebreitet hat. Besonders bei langanhaltenden Symptomen sollte deshalb ein Arzt aufgesucht werden.“ Es empfehlen sich regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, denn die Chancen auf Heilung sind von der frühzeitigen Diagnostik der Krebserkrankung abhängig.

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Prof. Dr. Metin Senkal

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