Sowohl eine Fruktose- als auch eine Laktoseunverträglichkeit treten in verschiedenen Ausprägungen auf. Manche Betroffenen vertragen Frucht- oder Milchzucker in geringen Mengen, andere nicht. Die Diagnose einer Unverträglichkeit kann zum Beispiel über einen Atemtest gestellt werden, bei der nach der Einnahme einer Fruktose- bzw. Laktoselösung bestimmte Atemgase gemessen werden können. „Eine Ernährungstherapie besteht nach der Diagnose aus einer zeitlich befristeten, stark eingeschränkten Fruktose- oder Laktosezufuhr, die mit der Zeit in der Regel wieder moderat gesteigert werden kann“, erklärt Dörthe Mühlenhardt. Die verträgliche Menge an Fruktose oder Laktose ist aber immer individuell. Wohlgemerkt: Die minimalen Mengen von Laktose als Hilfsstoff in Arzneimitteln sind in aller Regel verträglich.
Bei einer Glutenunverträglichkeit sieht es etwas anders aus: Gluten bleibt für Betroffene ein Leben lang unverträglich. Um eine Diagnose zu stellen, wird, unter Zufuhr glutenhaltiger Kost, das Blut auf spezifische Antikörper untersucht und eine Gewebeprobe der Dünndarmschleimhaut entnommen. Die Fehlreaktion des Immunsystems auf Gluten ist nicht im medizinischen Sinne heilbar. „Die Behandlung einer Zöliakie kann also nur über einen strikten Verzicht auf Gluten erfolgen“, stellt Dörthe Mühlenhardt klar.
Die Diagnose und Behandlung einer Histaminunverträglichkeit ist bisher noch nicht einheitlich definiert und unter manchen Ärzten umstritten. Um eine Diagnose zu stellen helfen der Ausschluss anderer möglicher Ursachen oder z. B. ein Provokationstest, bei dem der Patient unter ärztlicher Aufsicht absichtlich in einem zeitlichen Abstand steigende Mengen an Histamin zu sich nimmt, um die Reaktion des Körpers zu beobachten. Eine Behandlung ist auch am besten nur durch einen weitgehenden Verzicht auf histaminhaltige Lebensmittel bzw. durch ein Vermeiden auslösender Faktoren möglich. Manchmal kann die Einnahme eines speziellen Enzympräparats zur histaminhaltigen Mahlzeit die Toleranz kurzfristig steigern.
In der Regel sind Lebensmittelunverträglichkeiten für Betroffene mit einem langen Weg bis zur Diagnose und darüber hinaus mit einer intensiven Auseinandersetzung mit den unverträglichen Stoffen verbunden. „Bei allen genannten und darüber hinaus bestehenden Unverträglichkeiten müssen Betroffene ihre Ernährung anpassen und im besten Fall mit Ärzten und Ernährungsberatern planen, um eine Mangelernährung zu verhindern“, sagt Dr. Thomas Patzelt.