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Systemischer Lupus erythematodes Von Schmetterlingsröte bis Gelenkschmerzen

Rheuma hat viele Gesichter und eines davon zeigt sich dort im wahrsten Sinne des Wortes: Systemische Lupus erythematodes verursacht bei Betroffenen, meist junge Frauen, schmetterlingsförmige Rötungen im Gesicht rund um Nase und Augen. Neben diesem Symptom gibt es noch viele weitere, denn bei der chronischen Erkrankung, die in Schüben verläuft, können verschiedene Organe betroffen sein.

„Der Systemische Lupus erythematodes gehört zum entzündlichen Rheuma, genauer zu den Kollagenosen. Unter dem Begriff Kollagenose werden chronisch verlaufend entzündliche Autoimmunerkrankungen zusammengefasst“, erklärt Prof. Dr. Xenophon Baraliakos, Ärztlicher Direktor des Rheumazentrum Ruhrgebiet. Eine Autoimmunerkrankung richtet sich gegen den Körper von Betroffenen, gesunde Körperzellen werden für kranke gehalten und bekämpft. Häufig werden diese Erkrankungen mit alten Menschen assoziiert, Rheuma kann jedoch bereits im Kindesalter auftreten. Von Systemischem Lupus erythematodes sind beispielsweise junge Menschen, meistens Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren, betroffen.

Viele Symptome einer Erkrankung

Die Erkrankung Rheuma hat viele Facetten und das trifft auch auf den Systemischen Lupus erythematodes zu. Bei dieser Erkrankung können verschiedene Organe und Bereiche des Körpers, wie die Haut, Gelenke und Nerven, aber auch die Nieren oder das Herz, betroffen sein und somit unterschiedliche Symptome bei Betroffenen mit derselben Erkrankung auftreten. Die Krankheit verläuft in Schüben, Betroffene leiden also nicht durchgängig unter Krankheitssymptomen. Manche haben nur vereinzelte Symptome, andere leiden unter mehreren.

 

„Typisch für Systemischen Lupus erythematodes, wenn auch nicht immer vertreten, ist die schmetterlingsförmig Rötung im Gesicht von Betroffenen“

  Prof. Dr. Xenophon Baraliakos, Ärztlicher Direktor des Rheumazentrum Ruhrgebiet

Zur Diagnostik gehört auch ein Blutbild

„Typisch für Systemischen Lupus erythematodes, wenn auch nicht immer vertreten, ist die schmetterlingsförmig Rötung im Gesicht von Betroffenen“, sagt Prof. Dr. Xenophon Baraliakos. Daher leitet sich auch der Name ab, „Erythematodes“ bedeutet im griechischen „errötend“. Weitere mögliche Symptome sind eine Herzbeutelentzündung, eine Rippenfellentzündung mit starken Schmerzen beim Atmen, Fieber sowie eine Nierenentzündung. Auslöser für einen Besuch beim Rheumatologen sind jedoch meistens Gelenkschmerzen oder Gelenkschwellungen. Weitere Symptome werden dann im Rahmen der Diagnostik der Behandlung zugeordnet. Zur Diagnostik wird meistens ein Blutbild sowie bei Bedarf weitere Testungen wie ein Lungenfunktionstest oder ein Gelenkultraschall durchgeführt.

Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten

Aufgrund der Vielfältigkeit der Symptome und der betroffenen Organe, gibt es keine standardisierte Behandlung. Praktisch alle Betroffenen bekommen aber im Rahmen der Behandlung ein Anti-Malariamittel. Es hemmt die Krankheitsaktivitäten und verlangsamt die Zerstörung der Gelenke. Während eines Krankheitsschub wird außerdem mit einem Kortison-Medikament behandelt. Hinzu kommen dann die Behandlungen für die betroffenen Organe, um diese Symptome zu lindern.

 

„Betroffene sollten außerdem versuchen, sich vor Infektionen zu schützen, da diese ebenfalls einen Schub auslösen können“

  Prof. Dr. Xenophon Baraliakos, Ärztlicher Direktor des Rheumazentrum Ruhrgebiet

Leben mit Systemischem Lupus erythematodes

Zusätzlich zu der medikamentösen Behandlung sollten Patienten außerdem das Sonnenlicht meiden, denn es kann einen Erkrankungsschub auslösen. Eine vitamin- und mineralienreiche Ernährung, besonders von Vitamin D, um das mangelnde Sonnenlicht auszugleichen, sowie leichte sportliche Betätigung sind ebenfalls empfehlenswert. „Betroffene sollten außerdem versuchen, sich vor Infektionen zu schützen, da diese ebenfalls einen Schub auslösen können“, erklärt Prof. Dr. Xenofon Baraliakos.

Heutzutage ist auch eine Schwangerschaft mit Systemischem Lupus erythematodes möglich, die Gefahr für Fehlbildungen des Kindes ist nicht erhöht. Da das Risiko für Fehl- und Frühgeburten jedoch erhöht ist, sollte die Kinderplanung in Absprache mit einem Gynäkologen und einem Rheumatologen geplant werden.

 

Ihre Experten

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Prof. Dr. med. Xenofon Baraliakos


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