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Bitte kommen Sie nüchtern Untersuchungen auf leeren Magen

Bei „nüchtern sein“ denkt der ein oder andere an den Verzicht von Wein, Bier und Schnaps. In der Medizin hat dieser Satz jedoch noch eine andere Bedeutung: Bei manchen Untersuchungen ist es für Patienten nötig, mit leerem Magen – also ohne vorher etwas zu essen oder zu trinken – in die Arztpraxis oder ins Krankenhaus zu kommen.

Bei manchen Untersuchungen ist es wichtig, dass der Magen ab einem bestimmten Zeitpunkt vor der Untersuchung leer bleibt. Das kann verschiedene Gründe haben, zum Beispiel, dass Untersuchungen effektiver und risikoärmer durchgeführt werden oder dass Medikamente auf einen leeren Magen besser wirken. Dazu zählen zum Beispiel:

Nüchtern ist nicht gleich nüchtern

Ab welchem Zeitpunkt Patienten nichts mehr zu sich nehmen dürfen, ist unterschiedlich. Manchmal reicht es sechs bis acht Stunden vorher nichts mehr zu essen. Dann fällt das Frühstück aus, aber das Abendessen kann ganz normal eingenommen werden. Bei größeren Untersuchungen oder Operationen kann sich dieser Zeitpunkt aber auch auf mehr als acht Stunden ausweiten. Grundsätzlich gilt die Regel: Der genaue Zeitpunkt sollte im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.

Getränke bilden übrigens eine Ausnahme. Ein Glas stilles Wasser ist zwei bis drei Stunden vor der Untersuchung oft kein Problem. Kaffee, Milch oder auch Wasser mit Kohlensäure sollten hingegen nicht mehr eingenommen werden. Auch Medikamente können unter Umständen trotz Nüchternheit mit stillem Wasser eingenommen werden. Das bedeutet: Medikamente nicht einfach eigenverantwortlich aufgrund von Nüchternheit absetzen, sondern vorab mit dem betreffenden Arzt besprechen.

Vor der Blutabnahme: Kein Essen, aber Getränke

Ein klassischer Fall für eine nüchterne Untersuchung ist eine Blutuntersuchung. Dieses wird zum Beispiel im Rahmen eines Gesundheits-check-up durchgeführt um Werte wie Cholesterin oder den Blutzucker zu bestimmen. „Grund für die nüchternen Untersuchungen ist die Vergleichbarkeit: Wenn ein Patient vor jeder Blutabnahme etwas anderes essen würde, dann könnten dabei aufgrund dieses Essens jedes Mal unterschiedliche Ergebnisse entstehen“, sagt Florian Bischoff, Facharzt für Innere Medizin des MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring. Das macht es schwieriger Abweichungen im Blutbild zu erkennen. Idealerweise wird Patienten Blut am Morgen abgenommen. Rund acht bis zehn Stunden vor der Blutabnahme sollten Patienten nichts mehr essen. Wasser trinken ist erlaubt, auch Tee oder Kaffee sind in kleinen Mengen in Ordnung, allerdings unbedingt ohne Zucker und Milch. Säfte, Softdrinks oder Limonade sind hingegen tabu. In diesen Getränken ist Zucker enthalten und das verfälscht das Ergebnis.

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Leerer Magen für gastroenterologische Untersuchungen

Bei einer gastroenterologische Untersuchung wird ein Endoskop, ein langer Schlauch mit einer kleinen Kamera, über eine natürliche Körperöffnung in den Körper eingeführt. „Für die im Körper durchgeführten Untersuchungen wie Magen- oder Darmspiegelungen, müssen die zu untersuchenden Organe frei von Lebensmittelresten sein, um Erkrankungen zu erkennen“, erklärt Dr. Niklas Jollet, MVZ Ärzte Marienplatz. Darum gilt auch in diesem Fall, dass Patienten nüchtern zur Untersuchung kommen sollen, das bedeutet rund 12 Stunden vor der Untersuchung keine Nahrung zu sich zu nehmen. Bei einer Magenspiegelung sollte auch auf die morgendlichen Medikamente verzichtet werden, damit die Beurteilung der Magenschleimhaut nicht durch einen Medikamentenfilm beeinträchtigt ist. Kleine Schlucke Wasser sind ebenso erlaubt wie Zähne putzen. Vor einer Darmspiegelung erhalten Patienten in enger Absprache mit dem behandelnden Arzt ausführliche Informationen zur Vorbereitung auf die Untersuchung.

Nach der Behandlung

Bleibt zum Abschluss bei vielen Patienten noch die Frage: Ab wann darf man nach so vielen Stunden auf leeren Magen wieder essen? „Nach der Magenspiegelung dürfen Patienten wieder essen und trinken, sobald die örtliche Betäubung von Zunge und Rachen abgeklungen ist. Das dauert in der Regel eine halbe Stunde“, erklärt Prof. Dr. Bernhard Henning, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Umweltmedizin und Naturheilverfahren des MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring. „Nach einer Darmspiegelung ist die Nahrungsaufnahme meist sofort wieder möglich. Nach dem Abtragen von Polypen kann es länger dauern, bis wieder Nahrung aufgenommen werden darf. Darüber informiert der behandelnde Arzt.“

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Ihre Experten

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Florian Bischoff

Facharzt
MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring
Fon 02323 499-1970
info@mvz-herne.com

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Dr. Niklas Jollet

Facharzt

MVZ Witten Ärzte Marienplatz
Marienplatz 2
58452 Witten
Fon: 02302 20 - 275 - 40
Fax: 02302 20 - 275 - 42
E-Mail: info@mvz-witten.com

 

 

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Prof. Dr. med. Bernhard Henning

Facharzt

MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring
Fon 02323 499-1970
info@mvz-herne.com