Plötzlich Mama Wenn die Schwangerschaft unbemerkt bleibt

Eine Frau weiß von ihrer Schwangerschaft nichts bis sie plötzlich in den Wehen liegt und ein Kind entbindet. Dieses kuriose Phänomen kommt häufiger vor als gedacht. In Studien wird für Deutschland geschätzt, dass auf 2.500 Geburten eine Schwangerschaft kommt, die bis zur Entbindung nicht bekannt war. Somit ist die Wahrscheinlichkeit einer bis zur Geburt unentdeckten Schwangerschaft rund dreimal größer als Drillinge zu bekommen. Aber wie ist das möglich?

Eine junge Frau wird mit krampfartigen Unterbauchschmerzen ins Krankenhaus gebracht. Sie berichtet, dass sie in den letzten Wochen immer mal wieder Bauchschmerzen hatte. Sie habe das darauf zurückgeführt, dass sie seit einiger Zeit an Gewicht zugenommen habe. Sonst sei sie gesund und habe keine Beschwerden. Die Schmerzen hätten dann am Abend eingesetzt, kamen erst alle 20 Minuten krampfartig und seien dann immer schmerzhafter geworden. Die Abstände zwischen den Schmerzen hätten sich weiter verkürzt. Bei der Ultraschalluntersuchung erlebt die Patientin eine Überraschung: Der diensthabende Arzt sieht ein kleines Herz schlagen. Die Patientin kann es nicht fassen, dass sie schwanger ist und in wenigen Minuten ihr Kind in den Armen halten wird.

Und nach der Geburt? Brauchen die frischgebackenen Eltern in der Regel erstmal viel Unterstützung. Schließlich hatten sie keine oder nur wenig Zeit, sich auf ein Baby vorzubereiten. Gerade Frauen mit psychischen Vorerkrankungen sollte eine psychologische Betreuung angeboten werden.

Oft sind Kinder nach unbemerkten Schwangerschaften sehr klein, weil die Frauen nicht wissen, dass sie schwanger sind und entsprechend nicht ausreichend Rücksicht nehmen. Sie rauchen, schonen sich nicht ausreichend oder ernähren sich schlecht. Manche Frauen machen sogar Diäten, weil sie zugenommen haben. In den meisten Fällen hat eine unbewusste Schwangerschaft aber keine negativen Folgen für Mutter und Kind.