Eine Reiseapotheke ist wichtig, um im Urlaub gesund zu bleiben. Sie gehört deshalb in jedes Gepäck. Aber was sollte drin sein? Das hängt nicht nur vom Reiseziel, sondern auch von der Reiseart und der Reisedauer ab. Eine Übersicht.
Eine Reiseapotheke ist wichtig, um im Urlaub gesund zu bleiben. Sie gehört deshalb in jedes Gepäck. Aber was sollte drin sein? Das hängt nicht nur vom Reiseziel, sondern auch von der Reiseart und der Reisedauer ab. Eine Übersicht.
Wer verreist, möchte während seines Urlaubes möglichst gesund bleiben. Kein Wunder: Viele Menschen sparen ihr ganzes Jahr auf die Reise und freuen sich auf ihre Auszeit vom Alltag. Neben Entspannung und interessanten Orten gehören Kopfschmerzen, Durchfall oder eine fiese Erkältung jedoch nicht in den Reiseplan.
Impfungen und übliche Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen oder der Verzicht auf das Trinken von Leitungswasser tragen dazu bei, im Urlaub gar nicht erst krank zu werden. Was aber, wenn man sich doch angesteckt hat? Oder andere gesundheitliche Probleme auftreten? Dann hilft die Reiseapotheke.
Oberstes Gebot einer guten Reiseapotheke: Es sollten nur Medikamente und Arzneimittel eingepackt werden, die sich in der Vergangenheit bewährt haben und die gut vertragen worden sind. Außerdem sollte die Reiseapotheke im Idealfall schon vor Urlaubsantritt gepackt sein.
„Denn auch wenn manche Medikamente im Ausland günstiger sind, ist der Qualitätsanspruch in einigen Ländern – insbesondere außerhalb Europas – nicht so hoch wie in Deutschland. Wer minderwertige Medikamente zu sich nimmt, riskiert damit seine Gesundheit“, sagt Petra Stuckmann, Fachärztin für Allgemeinmedizin mit dem Schwerpunkt Allergologie und reisemedizinische Gesundheitsberatung des MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring.
„Denn auch wenn manche Medikamente im Ausland günstiger sind, ist der Qualitätsanspruch in einigen Ländern – insbesondere außerhalb Europas – nicht so hoch wie in Deutschland. Wer minderwertige Medikamente zu sich nimmt, riskiert damit seine Gesundheit“
Fachärztin für Allgemeinmedizin mit dem Schwerpunkt Allergologie und reisemedizinische Gesundheitsberatung des MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring
Bevor ein Medikament oder Arzneimittel in der Reiseapotheke landet, sollte das Verfallsdatum überprüft werden. Vor allem Flüssigkeiten und Salben halten meist nicht lange. Zudem gilt ihr Verfallsdatum nur bei ungeöffneten Verpackungen.
Bei Reisen in warme Länder sollten die Lagerungshinweise beachtet werden. Meist dürfen Medikamente nicht über 25 Grad gelagert werden und dürfen keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.
Falls Medikamente zu einer bestimmten Zeit eingenommen werden, sollte an die Zeitverschiebung im Reiseland gedacht werden. Die Wirkung mancher Arzneimittel wird durch einen verschobenen Einnahme-Rhythmus gestört. Das ist beispielsweise bei der Anti-Baby-Pille und Insulin der Fall.
„In dem Fall ist es jedoch ratsam, mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die während der Reise zum Einsatz kommen könnten, vorab mit einem Arzt abklären zu lassen“
Fachärztin für Allgemeinmedizin mit dem Schwerpunkt Allergologie und reisemedizinische Gesundheitsberatung des MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring
Medikamente, die ohnehin eingenommen werden müssen – etwa bei chronischen Erkrankungen – sollten auch im Urlaub mitgenommen werden. „In dem Fall ist es jedoch ratsam, mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die während der Reise zum Einsatz kommen könnten, vorab mit einem Arzt abklären zu lassen“, erklärt Stuckmann.
Manche Menschen neigen auf Reisen zu bestimmten Beschwerden wie Sodbrennen, Pilzinfektionen, Übelkeit, Durchfall, Verstopfungen oder Allergien. Wer das weiß, sollte seine Reiseapotheke mit entsprechenden Arzneimitteln ausstatten.
Achtung: In manchen Schmerz- und Fiebermitteln sind blutverdünnende Stoffe wir Acetylsalicylsäure und Diclofenac enthalten.
„Sie sind deshalb für Urlaube in Regionen, wo vermehrt infektiöse Fiebererkrankungen mit Blutungen (hämorrhagische Fieber) wie das Dengue-Fieber oder Gelbfieber auftreten, ungeeignet. Zu diesen Regionen gehören tropische und subtropische Länder in Afrika, Südamerika und Südostasien“, sagt Stuckmann.
„Sie sind deshalb für Urlaube in Regionen, wo vermehrt infektiöse Fiebererkrankungen mit Blutungen (hämorrhagische Fieber) wie das Dengue-Fieber oder Gelbfieber auftreten, ungeeignet. Zu diesen Regionen gehören tropische und subtropische Länder in Afrika, Südamerika und Südostasien“
Fachärztin für Allgemeinmedizin mit dem Schwerpunkt Allergologie und reisemedizinische Gesundheitsberatung des MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring
Grundsätzlich ist die Liste der Medikamente und Arzneimittel, die Urlauber für ihre Reiseapotheke einplanen können, endlos. Wer auf Nummer Sicher gehen will und ausreichend Platz hat, kann beispielswiese noch Erkältungsmedikamente oder Mittel gegen Halsschmerzen und Augenbeschwerden einpacken.
Darüber hinaus machen folgende Produkte Sinn:
Sonnenschutz: Insbesondere im Sommer sind Sonnenschutzmittel bei Reisen in sämtliche Regionen sinnvoll. Sie schützen vor Sonnenbrand und beugen Hautkrebs vor. Die Stärke des Sonnenschutzes sollte entsprechend des Reiseziels und eigenen Hauttyps ausgewählt werden.
Insektenschutz: Diese Mittel sind in Urlaubsländern sinnvoll, in denen Stechmücken infektiöse Krankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber oder das Gelbfieber übertragen. Wichtig: Der Insektenschutz sollte ein tropentaugliches Präparat enthalten, zum Beispiel Diethyltoluamid (DEET). Dabei handelt es sich um ein Insektenabwehrmittel mit einem besonders breiten Wirkungsspektrum und einer langen Wirkungsdauer.
Malaria-Medikamente: Hier gibt es Tabletten zur Malaria-Prophylaxe, die eine mögliche Infektion mit der Krankheit verhindern oder nach einem Stich oder Fieber als sogenanntes „Standby“ eingenommen werden. Die Medikamente sind allerdings verschreibungspflichtig. Malaria tritt vorrangig in den Tropen und Subtropen auf.
Ein kühlendes Gel sowie ein „Hitze-Pen“ helfen gegen Juckreiz und Schwellungen nach Insektenstichen.
„Grundsätzlich empfehle ich vor jeder Fernreise eine individuelle reisemedizinische Beratung, die auch wichtige und je nach Reiseland erforderliche Impfungen mit einschließt“
Fachärztin für Allgemeinmedizin mit dem Schwerpunkt Allergologie und reisemedizinische Gesundheitsberatung des MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring
Für eine Reiseapotheke eignen sich verschließbare Taschen, die nicht allzu groß sind und überall hin mitgenommen werden können. Im Bestfall haben sie mehrere kleine Fächer, sodass einzelne Medikamente und Arzneimittel gut geschützt sind und nicht kaputtgehen.
„Grundsätzlich empfehle ich vor jeder Fernreise eine individuelle reisemedizinische Beratung, die auch wichtige und je nach Reiseland erforderliche Impfungen miteinschließt“, sagt Stuckmann.
Petra Stuckmann
Fachärztin
MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring
Fon 02323 499-1970
info@mvz-herne.com