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Asthma, Arthrose & Co. Diese 5 Erkrankungen verschlimmern sich im Winter

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen. Der Winter ist da. Bei vielen Menschen nimmt das körperliche Wohlbefinden jetzt deutlich ab. Die Gelenke schmerzen stärker, die Atemwege sind gereizter und die Haut trockener als im Sommer. Durch die Veränderungen des Wetters und das fehlende Sonnenlicht können sich Erkrankungen wie Asthma oder Bluthochdruck verschlimmern.

Bereits Temperaturen um die 15 Grad lassen die Symptome einiger Erkrankungen stärker in Erscheinung treten. Wird das Wetter im Winter noch unbeständiger und kälter, nehmen die Gesundheitsprobleme entsprechend weiter zu. Besonders betroffen sind Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma, Arthrose oder Bluthochdruck. Doch es gibt Möglichkeiten, vorzubeugen und bereits bestehende Symptome zu lindern.

Arthrose

Die Arthrose, im Volksmund auch als Gelenkverschleiß bezeichnet, ist die häufigste aller Gelenkerkrankungen. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland etwa fünf Millionen Menschen daran. Besonders häufig von arthrotischen Veränderungen betroffen sind Hüft-, Knie- oder Handgelenke, aber auch Schulter, Wirbelsäule oder Finger- und Fußgelenke können befallen sein.

In den Wintermonaten verschlimmern sich die Symptome einer Arthrose bei vielen Betroffenen. Grund dafür sind Muskeln und Gefäße, die sich bei Kälte zusammenziehen und auf die erkrankten Gelenke drücken. Es kommt zu Entzündungsreaktionen mit Schwellungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Aus Angst vor stärkeren Beschwerden verzichten viele Patienten deshalb auf Bewegung. Doch das ist fatal: Durch den Bewegungsmangel versteifen die Gelenke zusätzlich und werden immer unbeweglicher. Empfehlenswert sind deshalb gelenkschonende Sportarten wie Fahrradfahren, Schwimmen oder leichte Gymnastik. Flache, bequeme Schuhe sowie eine ausgewogene Ernährung mit entzündungshemmenden Lebensmitteln helfen ebenfalls.

Klingen die Beschwerden nicht ab oder werden immer schlimmer, sollte jedoch ein Spezialist aufgesucht werden. „In solchen Fällen kann der Gelenkverschleiß weiter fortgeschritten sein. Je nach Stadium der Arthrose und abhängig davon, ob konservative Maßnahmen wie Physiotherapie oder Medikamente die Beschwerden nicht mehr ausreichend lindern, kann das zerstörte Gelenk durch eine Endoprothese ersetzt werden“, erklärt Dr. Oliver Meyer, Chefarzt des Zentrum für Becken-, Hüft-, Knie- und Fußchirurgie der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr.

 

„Während gesunde Menschen damit meist kein Problem haben oder erst nach längerer Zeit in der Kälte Beschwerden entwickeln, reagieren Asthmatiker deutlich schneller darauf. Bei ihnen entwickeln sich in den Wintermonaten deshalb häufiger Atemprobleme, Erkältungen oder Lungenentzündungen.“

  Daniela Toma, Fachärztin für Innere Medizin, Pneumologie und Schlafmedizin, MVZ Wanne Ärzte am Ruschenhof

Asthma

Im Winter sind die Atemwege anfälliger als in den warmen Monaten, denn die kalte Luft reizt die Bronchien in der Lunge. „Während gesunde Menschen damit meist kein Problem haben oder erst nach längerer Zeit in der Kälte Beschwerden entwickeln, reagieren Asthmatiker deutlich schneller darauf. Bei ihnen entwickeln sich in den Wintermonaten deshalb häufiger Atemprobleme, Erkältungen oder Lungenentzündungen“, weiß Daniela Toma, Fachärztin für Innere Medizin, Pneumologie und Schlafmedizin des MVZ Wanne Ärzte am Ruschenhof.

Sport, insbesondere Ausdauersport, sollten Asthmatiker deshalb im Winter besser in Innenräume verlegen. In Fitnessstudios zum Beispiel ist die Luft deutlich wärmer als draußen. Lässt sich Außensport nicht vermeiden, ist es wichtig, dabei auf Nasenatmung zu achten. Dadurch wird die eingeatmete Luft aufgewärmt, bevor sie in die Bronchien gelangt.

Bluthochdruck

Bluthochdruck gehört zu den häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland etwa 20 Millionen Menschen daran, was einem Viertel der deutschen Bevölkerung entspricht.

Wer an Hypertonie, so der medizinische Fachbegriff für Bluthochdruck, leidet, sollte in den kalten Monaten besonders Acht geben. Denn bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen, wodurch sich der Blutfluss stark verringert. „Die Folge ist ein erhöhter Widerstand in den Gefäßen und damit auch ein Anstieg des Blutdrucks.  Patienten, deren Blutdruck ohnehin höher ist, sind bei Kälte also doppelt gefährdet“, so Dr. Christine Decker, Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie des MVZ Witten Ärzte Marienplatz. Typische Symptome eines erhöhten Blutdrucks sind Schwindel, Sehstörungen, Ohrensausen und Kopfschmerzen. Langfristig steigt außerdem die Gefahr für Nierenschäden oder Schlaganfälle.

Bewegung, eine gesunde Ernährung mit kalorien- und salzarmen Lebensmitteln, der Verzicht auf Zigaretten und Alkohol sowie ein möglichst stressfreier Alltag ist für Menschen mit Bluthochdruck in der kalten Jahreszeit umso wichtiger. „Zusätzlich kann darüber nachgedacht werden, den Blutdruck mit Medikamenten zu senken“, sagt Dr. Decker.

Kopfschmerzen und Migräne

In Deutschland leiden rund 54 Millionen Menschen – damit über 70 Prozent der Bevölkerung – unter gelegentlichen oder chronischen Kopfschmerzen. Experten gehen davon aus, dass es rund 200 verschiedene Arten von Kopfschmerzen gibt. Wetterwechsel oder besonders kalte Temperaturen in den Wintermonaten können die Beschwerden verschlimmern. Aber warum?

„Trifft kalte Luft auf Stirn und Kopfhaut, ziehen sich die Blutgefäße zusammen und reizen die Gesichtsmuskulatur. Ein schmerzhafter Druck macht sich im Kopf breit und entwickelt sich im Verlauf zu Kopfschmerzen oder im schlimmsten Fall zu einer Migräneattacke“, erklärt Dr. Axel Münker, Leitender Arzt der Abteilung für Schmerz- und Palliativmedizin des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum.

Menschen, die empfindlich sind oder ohnehin an Kopfschmerzen leiden, sollten deshalb ihren Kopf im Winter unbedingt warmhalten. Besonders geeignet sind Mützen, die Stirn und Ohren komplett verdecken.

 

 

„Trifft kalte Luft auf Stirn und Kopfhaut, ziehen sich die Blutgefäße zusammen und reizen die Gesichtsmuskulatur. Ein schmerzhafter Druck macht sich im Kopf breit und entwickelt sich im Verlauf zu Kopfschmerzen oder im schlimmsten Fall zu einer Migräneattacke.“

  Dr. Axel Münker, Leitender Arzt der Abteilung für Schmerz- und Palliativmedizin des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum

Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit: Viele Menschen klagen beinahe täglich über Beschwerden im Nacken, Kreuz oder in der Lendenregion. Die Schmerzen schränken Betroffene in ihrem Alltag oft stark ein. Neben Über- und Fehlbelastung und zu langem Sitzen kann auch kaltes Wetter eine Rolle bei einer Verschlimmerung der Symptome spielen.

„Wenn wir frieren, neigen wir dazu, eine gebeugte Körperhaltung anzunehmen. Wir ziehen die Schultern zusammen und der Rücken wird leicht bucklig. Durch die falsche Körperhaltung verspannen die Muskeln und es entsteht ein typischer Verspannungsschmerz“, erklärt Alexander Kröplin, Leitung des Zentrum für Prävention, Therapie, Rehabilitation und sportmedizinische Diagnostik der St. Elisabeth Gruppe am Standort St. Anna Hospital Herne. „Ein Mix aus Wärmetherapie, Massagen und gelenkschonenden Sportarten wie Schwimmen, Yoga oder Pilates schafft Abhilfe bei Rückenschmerzen.“

doc

Daniela Toma

Fachärztin für Innere Medizin, Pneumologie und Schlafmedizin

MVZ Wanne Ärzte am Ruschenhof
Fon 02325 652-2330
info@mvz-herne.com

doc

Dr. Christine Decker

Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie

MVZ Witten Ärzte Marienplatz
Fon: 02302 - 275 - 40
info@mvz-witten.com