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Wenn die Erkältung einfach nicht verschwinden will Welche Symptome auf eine Krebserkrankung hinweisen können

Befindet sich Krebs noch in einem frühen Stadium, ruft er in der Regel keine Beschwerden hervor. Es gibt jedoch bestimmte Warnsignale, die Erkrankte zu Beginn leicht mit Erkältungssymptomen verwechseln können. Tatsächlich können diese Symptome erste Anzeichen einer Krebserkrankung sein, wenn sie über einen längeren Zeitraum auftreten. Welche Symptome verdächtig sind und was genau sie bedeuten können.

Eine Erkältung ist grundsätzlich erst einmal kein Grund zur Sorge. Einige Erkältungen können jedoch hartnäckig sein. Jeder hat es schon einmal erlebt: Wochenlang bleiben die Symptome und wollen einfach nicht verschwinden. Es ist leicht, eine hartnäckige Erkältung als das abzutun, was sie häufig auch ist – ein lästiger Virus, der irgendwann von selbst wieder verschwindet. Wenn die Symptome jedoch wochenlang anhalten und eher schlimmer als besser zu werden scheinen, ist das ein Grund misstrauisch zu sein. In diesem Fall kann eine Krebserkrankung der Auslöser sein. Es gibt bestimmte Symptome, die auf eine mögliche Krebserkrankung hinweisen, aber leicht mit dauerhaften Erkältungssymptomen verwechselt werden können.

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Dauern diese Symptome einer typischen Erkältung zu lange an, können sie auch ein Anzeichen für eine Krebserkrankung sein.

 

„Wenn man an Gewicht verliert, ohne bewusst eine Diät einzuhalten oder mehr Sport zu treiben, kann dies ein Zeichen für eine ernstere Erkrankung wie Krebs sein"

  Marta Litter, Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie der Fachabteilung Onkologie des St. Anna Hospital Herne

Häufige Erkältungen: ein möglicher Indikator für ein geschwächtes Immunsystem

Ein geschwächtes Immunsystem kann dazu führen, dass Menschen häufiger an Erkältungen erkranken.

„Wenn eine Erkältung ungewöhnlich lange bleibt, könnte dies auf ein tieferes Problem hinweisen", gibt Marta Litter, Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie der Fachabteilung Onkologie des St. Anna Hospital Herne, zu bedenken.

Eines dieser tieferliegenden Probleme kann eine Krebserkrankung sein, die das Immunsystem schwächt und so die Anfälligkeit für Infektionen erhöht. Zusammen mit der Erkältung kann auch ein ungewollter Gewichtsverlust auftreten.

„Wenn man an Gewicht verliert, ohne bewusst eine Diät einzuhalten oder mehr Sport zu treiben, kann dies ein Zeichen für eine ernstere Erkrankung wie Krebs sein", so Marta Litter. Sollte der Verdacht einer Krebserkrankung sich erhärten, stehen onkologische Zentren für Diagnose und Therapie als Ansprechpartner bereit.

Anhaltender Husten, Atemnot und Schmerzen in der Brust: mehr als nur ein Zeichen von Erkältung

Ein häufiges Erkältungssymptom ist Husten. Für gewöhnlich verschwindet dieser innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder. Manchmal kann es jedoch sein, dass der Husten über Wochen oder sogar Monate hinweg anhält. Wenn es keine Anzeichen einer Besserung gibt und der Husten zunehmend trocken wird, sollte die erkrankte Person mit einem Arzt sprechen. Ein hartnäckiger Husten, begleitet von Atemnot, Brustschmerzen und gelegentlichem Bluthusten, kann auf Lungenkrebs hinweisen.

 

„Frauen sollten besonders auf Veränderungen in der Brust, wie Knoten oder ungewöhnlichen Ausfluss aus der Brustwarze achten"

  Dr. John Hackmann, Chefarzt des Brustzentrum des Marien Hospital Witten

Auch Schmerzen in der Brust können mitunter bei Erkältungen auftreten. Klingen diese Schmerzen nicht ab, können in seltenen Fällen auch tiefergehende Probleme wie Brustkrebs dafür verantwortlich sein: „Frauen sollten besonders auf Veränderungen in der Brust, wie Knoten oder ungewöhnlichen Ausfluss aus der Brustwarze achten", so Dr. John Hackmann, Chefarzt des Brustzentrum des Marien Hospital Witten. Auch Männer sollten Brustkrebs als möglichen Grund ihrer Beschwerden im Hinterkopf behalten – immerhin 750 solcher Fälle werden jährlich in Deutschland festgestellt.

 

„Erkältungen werden häufiger auch von Halsschmerzen begleitet. Eine dauerhafte Halsentzündung oder anhaltende Halsschmerzen, die nicht auf Antibiotika ansprechen, können auf eine Krebserkrankung in der Speiseröhre hindeuten“

  Dr. Viktor Rempel, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie des St. Anna Hospital Herne

Wenn nichts so richtig gegen Halsschmerzen helfen will

„Erkältungen werden häufiger auch von Halsschmerzen begleitet. Eine dauerhafte Halsentzündung oder anhaltende Halsschmerzen, die nicht auf Antibiotika ansprechen, können auf eine Krebserkrankung in der Speiseröhre hindeuten“, so Dr. Viktor Rempel, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie des St. Anna Hospital Herne.

Speiseröhrenkrebs kann ähnliche Symptome wie bei einer dauerhaften Erkältung aufweisen. Dazu gehören auch Symptome wie Schluckbeschwerden, Gewichtsverlust und ein allgemeines Unwohlsein.

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Die Stimme bleibt heiser

Eine dauerhaft heisere Stimme kann ein weiteres Symptom sein, das auf Krebs hinweist. Wenn die Heiserkeit über einen längeren Zeitraum anhält und Erkältungsmedikamente nicht helfen, könnte dies mit den Stimmbändern oder der Lunge zu tun haben. Lungenkrebs kann aufgrund von Schwellungen oder Veränderungen der Stimmbänder zu einer veränderten oder heiseren Stimme führen. Kehlkopfkrebs kann ebenfalls der Grund sein, da ein Tumor auf die Stimmbänder drücken und ihre Funktion beeinträchtigen kann. Es ist wichtig, auf Veränderungen im Hals und im Rachenraum zu achten und bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.

Checkliste zur Früherkennung von Krebs

Heiserkeit, Husten und Co.: Bei diesen Symptomen müssen Betroffene hellhörig werden:

  • Trockener / anhaltender Husten oder ständiger Hustenreiz
  • Schmerzen ungeklärter Herkunft
  • chronische Heiserkeit
  • Atemnot
  • dauerhafte Schluckbeschwerden
  • Fieber, Schwindel, Schweißausbrüche oder Herzrasen
  • dauerhafte Veränderungen der Verdauungsgewohnheiten

Sorgfältige Beobachtung und ärztliche Untersuchung

Auch, wenn eine Erkältung länger als üblich anhält, ist Panik fehl am Platz. Nicht jeder Husten oder jede Halsentzündung muss ein Anzeichen für Krebs sein. Dennoch sollte man bei bestimmten Symptomen aufmerksam bleiben. Es gilt, zunächst den Hausarzt, dann gegebenenfalls einen Spezialisten aufsuchen, um mögliche ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.

Bei ersten Hinweisen auf eine ernstere Erkrankung erhebt ein Arzt eine gründliche Anamnese und möglicherweise weitere Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen, Bluttests oder eine Biopsie, um eine genaue Diagnose stellen zu können. Eine rechtzeitige Diagnose ist bei Krebserkrankungen von entscheidender Bedeutung, da eine frühzeitige Behandlung die Heilungschancen erheblich verbessern kann. Sollte tatsächlich eine Krebserkrankung diagnostiziert werden, kommen je nach betroffenem Organ unterschiedliche Behandlungsverfahren infrage.

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Marta Litter

Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie

Fachabteilung Onkologie
St. Anna Hospital Herne
Hospitalstraße 19
44649 Herne

Fon 0 23 25 - 986 - 28 20
onkologie@annahospital.de

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Dr. med. John Hackmann

Chefarzt

Brustzentrum Witten
Marien Hospital Witten
Marienplatz 2
58452 Witten
Fon 0 23 02 - 173 - 13 28
brustzentrum@marien-hospital-witten.de

 

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Dr. Viktor Rempel

Chefarzt

Klinik für Gastroenterologie
St. Anna Hospital
Hospitalstraße 19
44649 Herne
Fon: 0 23 25 - 986 - 21 21
gastroenterologie@annahospital.de