Geschlossenes Geschäft

Blasenentzündung Wenn das „kleine Geschäft“ große Probleme bereitet

Eigentlich ist das sogenannte „kleine Geschäft“ keine große Sache. Wenn es aber zwickt und brennt beim Wasserlassen, kann das für Betroffene sehr unangenehm und ein Anzeichen für eine Blasenentzündung sein. Warum leiden Frauen häufiger darunter als Männer? Und was kann man tun , um die Beschwerden schnell wieder in den Griff zu bekommen?

 

„Meist handelt es sich bei einer Blasenentzündung um eine Infektion der Harnwege, die durch Bakterien verursacht wird.“

  Petra StuckmannFachärztin für Allgemeinmedizin des MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring

Eine Blasenentzündung, auch Zystitis genannt, ist eine unangenehme Angelegenheit. Sie äußert sich meist durch häufiges und schmerzhaftes Wasserlassen von kleinen Urinmengen, aber auch krampfartige Schmerzen in der Blase oder verfärbter Urin mit verändertem Geruch können auftreten. „Meist handelt es sich bei einer Blasenentzündung um eine Infektion der Harnwege, die durch Bakterien verursacht wird“, erklärt Petra Stuckmann, Fachärztin für Allgemeinmedizin des MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring. In seltenen Fällen können aber auch Pilze, Parasiten oder Viren der Auslöser sein.

Der Fluch der kurzen Harnröhre

Bei einer Zystitis gelangen die Bakterien häufig von außen über die Hahnröhre in die Blase. Dort lösen sie dann eine Entzündung aus und reizen so die Blasenwand. „Die Harnröhre der Frau ist etwa vier Zentimeter lang, die des Mannes dagegen bis zu 25 Zentimeter. Deshalb leiden Frauen deutlich häufiger an einer Blasenentzündung als Männer, da Keime schneller hinauf in die Blase gelangen“, erläutert Dr. Albert Boehres, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Naturheilverfahren des MVZ Witten – Ärzte Marienplatz.

 

„Frauen leiden deutlich häufiger an einer Blasenentzündung als Männer, da Keime schneller hinauf in die Blase gelangen.“

  Dr. Albert BoehresFacharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Naturheilverfahren des MVZ Witten – Ärzte Marienplatz

Meist sind dies sogenannte Escherichia coli-Bakterien, die der menschlichen Darmflora angehören und völlig normal sind. Durch die Nähe des Harnröhrenausgangs zum After wird eine Zystitis bei Frauen deshalb noch zusätzlich begünstigt.

Risikofaktor Wechseljahre

„Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, kann sich das Risiko einer Blasenentzündung zusätzlich erhöhen. Grund dafür ist, dass der Östrogenspiegel sinkt“, erklärt Dr. Boehres. „Durch den Hormonmangel kann sich die Schleimhaut in der Scheide entzündlich verändern, was auch die direkt angrenzende Blase betreffen kann.“ Um abzuklären, ob die Beschwerden bedingt durch die Wechseljahre und den sinkenden Östrogenspiegel auftreten, sollten Betroffene unbedingt ihren Frauenarzt aufsuchen. Die Ursache für die Zystitis kann dann beispielsweise durch eine lokale Hormontherapie behandelt werden, die aufgrund ihrer geringen Dosierung vollkommen ungefährlich ist.

Hier gibt es weitere Infos dazu, was mit dem weiblichen Körper in den Wechseljahren passiert.

 

„Frauen, die zu einer Blasenentzündung neigen, sollten am besten innerhalb von 15 Minuten nach dem Geschlechtsverkehr die Toilette aufsuchen und Wasser lassen, um die Bakterien ‚auszuspülen‘.“

  Dr. Albert BoehresFacharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Naturheilverfahren des MVZ Witten – Ärzte Marienplatz

Viele Wege führen zur Blasenentzündung

Auch andere Risikofaktoren können die Entstehung einer Blasenentzündung begünstigen. Dazu gehört beispielsweise häufiger Geschlechtsverkehr, denn auch dabei können Bakterien über die Harnröhre in die Blase gelangen. „Frauen, die zu einer Blasenentzündung neigen, sollten am besten innerhalb von 15 Minuten nach dem Geschlechtsverkehr die Toilette aufsuchen und Wasser lassen, um die Bakterien ‚auszuspülen‘“, sagt Dr. Boehres. „So kann eine mögliche Infektion verhindert werden, da die Keime nicht so schnell bis zur Blase aufsteigen können

Viele Wege führen zur Blasenentzündung

Auch andere Risikofaktoren können die Entstehung einer Blasenentzündung begünstigen. Dazu gehört beispielsweise häufiger Geschlechtsverkehr, denn auch dabei können Bakterien über die Harnröhre in die Blase gelangen. „Frauen, die zu einer Blasenentzündung neigen, sollten am besten innerhalb von 15 Minuten nach dem Geschlechtsverkehr die Toilette aufsuchen und Wasser lassen, um die Bakterien ‚auszuspülen‘“, sagt Dr. Boehres. „So kann eine mögliche Infektion verhindert werden, da die Keime nicht so schnell bis zur Blase aufsteigen können

Außerdem können ein geschwächtes Immunsystem oder eine Verkühlung einen Infekt in der Blase zusätzlich begünstigen. Um einer Unterkühlung vorzubeugen, sollten Frauen deshalb etwa ihre Badekleidung nach dem Schwimmen ausziehen und nicht längere Zeit auf kalten Flächen sitzen. Weitere Maßnahmen zur Vorbeugung sind: das richtige Abwischen nach dem Toilettengang (von vorne nach hinten), luftdurchlässige Unterwäsche, am besten aus Baumwolle, und eine regelmäßige, aber nicht übermäßige Intimpflege, idealerweise nur mit warmen Wasser.

Häufiger Harndrang? Informationen, wie viele Toilettengänge am Tag „normal“ sind und wann man einen Arzt aufsuchen sollte, gibt es hier.

Hausmittel können Symptome lindern

Wenn es nun aber doch zu einer Infektion gekommen ist und es beim Gang zur Toilette zwickt und brennt, steht zunächst die Linderung der schmerzhaften Symptome im Vordergrund. In der Medizin wird zwischen zwei Formen der Zystitis unterschieden: die unkomplizierte („gewöhnliche“) und die komplizierte Form. Bei einer unkomplizierten Blasenentzündung treten die Symptome akut auf und es liegen keine Vorerkrankungen vor, die den Verlauf verschlechtern könnten.

„In vielen Fällen heilt eine unkomplizierte Form von selbst aus. Um die Symptome aber schneller abklingen zu lassen und eventuelle Komplikationen zu verhindern, bieten sich eine Reihe von Hausmitteln zur Behandlung an“, erklärt Dr. Boehres. „Generell sollten Betroffene bei einer Blasenentzündung viel trinken, mindestens 1,5 Liter am Tag. Dafür eignen sich neben Wasser vor allem Nieren- und Blasentees, da sie harntreibend wirken. Denn auch wenn es schmerzhaft ist: Um die Keime schnell auszuspülen, sollte die Blase häufig entleert werden.“ Eine Wärmflasche oder ein warmes Sitzbad können außerdem wohltuend wirken und die Schmerzen lindern. Aber auch bei einer unkomplizierten Form gilt: Bei Unsicherheiten und zunehmenden Beschwerden sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.

Welche Teesorten eignen sich bei einem Harnwegsinfekt? Weitere Infos gibt es hier.

 

„Ein Arzt kann ein Antibiotikum verordnen. In den meisten Fällen braucht die erkrankte Frau ein spezielles Antibiotikum nur einmalig einzunehmen.“

  Petra StuckmannFachärztin für Allgemeinmedizin des MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring

Wann ist ein Arztbesuch notwendig?

„Wenn Beschwerden mehr als nur leicht sind oder sich verschlimmern, sollte baldmöglichst ein Arzt aufgesucht werden“, betont Petra Stuckmann. „Dieser kann ein Antibiotikum verordnen. In den meisten Fällen braucht die erkrankte Frau ein spezielles Antibiotikum nur einmalig einzunehmen.“ Außerdem gibt es bestimmte Risikofaktoren, wie etwa Veränderungen der Nieren, Harnblase oder -röhre, die den Krankheitsverlauf einer Zystitisnegativ beeinflussen können. In diesem Fall spricht man von einer komplizierten Blasenentzündung.

Ein erhöhtes Risiko für Komplikationen besteht beispielsweise auch für Männer, Menschen über 70 Jahre, Diabetikerinnen und Schwangere, sie sollten bei einer Zystitis unbedingt einen Arzt aufsuchen.

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