Canxon mit einem Spalt als Symbolbild für ceine Rektusdiastase

Tief gespalten? Rektusdiastasen in der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft ist für viele Frauen eine schöne Erfahrung. Aber sie bringt auch zahlreiche Veränderungen des Körpers mit sich, die überraschend und unerwartet sein können. Eine häufige Veränderung, die viele Frauen während der Schwangerschaft erleben, ist das Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln. Dieses Phänomen, das als Diastasis recti bzw. Rektusdiastase bezeichnet wird, kann Beschwerden verursachen und das Aussehen des Bauches nach der Geburt beeinträchtigen. Doch warum weichen die Bauchmuskeln überhaupt auseinander? Verschwindet die Lücke von alleine wieder? Oder ist eine Behandlung nötig?

 

„Während der Schwangerschaft wächst das Baby stetig und braucht somit mehr Platz im Körper. Um diesen zu schaffen, kann es passieren, dass die geraden Bauchmuskeln auseinandergehen, wodurch ein Spalt in der Mitte des Bauches entsteht.“

  Prof. Dr. Sven SchiermeierDirektor des Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe, Standorte: Marien Hospital Witten und St. Anna Hospital Herne und Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marien Hospital Witten

Rektusdiastase – Was ist das?

Bei einer Rektusdiastase handelt es sich im Grunde um ein Auseinanderweichen (Diastase) der beiden Teile des geraden Bauchmuskels (Musculus Rectus abdominis). Die beiden Teile befinden sich auf beiden Seiten des Bauchnabels und tragen dazu bei, den Bauch zu stützen. „Während der Schwangerschaft wächst das Baby stetig und braucht somit mehr Platz im Körper. Um diesen zu schaffen, kann es passieren, dass die geraden Bauchmuskeln auseinandergehen, wodurch ein Spalt in der Mitte des Bauches entsteht“, so Prof. Dr. Sven Schiermeier, Direktor des Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe, Standorte: Marien Hospital Witten und St. Anna Hospital Herne und Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marien Hospital Witten.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Es gibt mehrere mögliche Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer Rektusdiastase während der Schwangerschaft erhöhen können:

Weiblicher Torso mit Rektusdiastase

Welche Beschwerden haben Schwangere?

Rektusdiastasen sind für viele Betroffene in erster Linie ein kosmetisches Problem. Sie verursachen oft keine Beschwerden. Manchmal kommt es jedoch zu leichten Schmerzen in der betroffenen Bauchregion oder es treten Beeinträchtigungen bei körperlichen Aktivtäten auf. Betroffene Frauen können eine Lücke, aber auch eine Wölbung in ihrem Bauch spüren – eine sogenannte Hernie. Diese kann einfache Aufgaben, wie aus dem Bett aufzustehen oder schwere Gegenstände zu heben, erschweren. Darüber hinaus können manche Frauen Rückenschmerzen haben, weil die geschwächten Bauchmuskeln den wachsenden Babybauch nicht mehr tragen können. Auch Blasenschwäche kann eine Folge einer Rektusdiastase sein.

Wie kann man einer Rektusdiastase vorbeugen?

In erster Linie ist es wichtig, aktiv zu bleiben und die Rumpfmuskulatur zu stärken. Übungen, die die tiefliegenden Bauchmuskeln abzielen, können dazu beitragen, den wachsenden Bauch zu stützen und das Risiko einer Muskelspaltung zu verringern.

Übungen für eine starke Mitte gibt es hier.

Achtung! Liegt bereits eine Rektusdiastase vor, sollten betroffene Frauen vermeiden, die geraden Bauchmuskeln zu trainieren. Durch Sit-ups oder Crunches kann sich der Spalt vergrößern.

 

„Physiotherapeuten können sowohl geeignete Übungen empfehlen als auch Hinweise zur korrekten Ausführung geben. Insbesondere Frauen mit großen Rektusdiastasen sollten Einzeltherapien bei speziell ausgebildeten Physiotherapeuten in Anspruch nehmen.“

  Claudia Bartschek, Leitung des Zentrum für Prävention, Rehabilitation und Sportmedizinische Diagnostik der St. Elisabeth Gruppe am Standort Marien Hospital Witten

Wie sieht die Behandlung bei einer Rektusdiastase aus?

Eine durch eine Schwangerschaft entstandene Rektusdiastase bildet sich in den Wochen nach der Geburt meist von selbst wieder zurück. Spezielle Übungen für die tiefe Bauchmuskulatur können dabei unterstützen. Training für die Bauchmuskulatur wird nach einer Schwangerschaft im Rahmen der Rückbildung angeboten. „Physiotherapeuten können sowohl geeignete Übungen empfehlen als auch Hinweise zur korrekten Ausführung geben. Insbesondere Frauen mit großen Rektusdiastasen sollten Einzeltherapien bei speziell ausgebildeten Physiotherapeuten in Anspruch nehmen“, informiert Claudia Bartschek, Leitung des Zentrum für Prävention, Rehabilitation und Sportmedizinische Diagnostik der St. Elisabeth Gruppe am Standort Marien Hospital Witten. So lässt sich die tiefliegende Bauchmuskulatur gezielt stärken, um den Druck im Bauchraum zu verringern.

Frauen mit starkem Übergewicht sollten zudem das Gewicht reduzieren.

Elastische Bauchbinden zur Unterstützung der Bauchmuskulatur

Eine weitere Möglichkeit zur Behandlung der Rektusdiastase ist das Tragen elastischer Bauchbinden in der Schwangerschaft. Diese können den Bauch zusätzlich stützen und dazu beitragen, dass die Bauchmuskeln während der Schwangerschaft an ihrem Platz gehalten werden. Dies kann verhindern, dass sich der entstandene Spalt vergrößert und kann mit der Zeit sogar zu einer Verbesserung des Zustands beitragen. Nach der Entbindung sollte die Bauchbinde am besten nur noch bei schwereren körperlichen Aktivitäten getragen werden.

 

„Geht eine Rektusdiastase mit einer Hernie einher, bildet diese sich nicht von alleine wieder zurück und eine Operation ist nötig.“

  Prof. Dr. Metin Senkal, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Marien Hospital Witten

Operation der Rektusdiastase

„Geht eine Rektusdiastase mit einer Hernie einher, bildet diese sich nicht von alleine wieder zurück und eine Operation ist nötig“, erklärt Prof. Dr. Metin Senkal, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Marien Hospital Witten. Diese Operation ist in der Regel minimal-invasiv, also mit nur kleinen Schnitten, möglich.

Wir verwenden Drittanbieter, um diesen Inhalt darzustellen.
Bitte akzeptiere "Instagram Content", um diesen Inhalt anzuzeigen.

Ihre Experten

doc

Prof. Dr. Sven Schiermeier

Direktor

Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
der St. Elisabeth Gruppe
Standort: Marien Hospital Witten | St. Anna Hospital Herne

Chefarzt

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Standort: Marien Hospital Witten
Fon 0 23 02 - 173 - 13 23
frauenklinik@marien-hospital-witten.de

doc

Prof. Dr. Metin Senkal

Chefarzt

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Plastische Chirurgie
Marien Hospital Witten
Fon 02302 173-1203
chirurgie@marien-hospital-witten.de

 

doc

Claudia Bartschek

Leitung

Zentrum für Prävention, Therapie, Rehabilitation und sportmedizinische Diagnostik
Am Standort
Marien Hospital Witten
Fon: 02302 173-1501
E-Mail: zptrs@marien-hospital-witten.de