Bis zu 85 Prozent der deutschen Bevölkerung erleiden im Laufe ihres Lebens mindestens einmal eine Lumbago bzw. Lumbalgie, wie der Hexenschuss fachsprachlich genannt wird. In den meisten Fällen sind Betroffene zwischen 30 und 50 Jahre alt. Der Hexenschuss äußert sich als stechender Schmerz im Bereich des unteren Rückens. Durch die Schmerzen ist die Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule eingeschränkt. Bücken, aber auch oft Gehen und Stehen fallen schwer. Die Ursachen sind vielfältig: zu viel gesessen, eine unglückliche Drehbewegung, ungewohnte Bewegungen oder zu schweres Heben. „Langfristig ist ein Hexenschuss in den meisten Fällen auf eine geschwächte Rückenmuskulatur, die das Ergebnis von mangelnder Bewegung ist, zurückzuführen. Die Muskeln sind verhärtet oder verkürzt, Nervenfasern werden gereizt und Bänder strapaziert. Daraus folgend kommt es durch eine bestimmte Bewegung zu einer Blockade, die den stechenden Schmerz auslöst“, so Prof. Dr. Sebastian Rütten, Direktor des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie der St. Elisabeth Gruppe.