Fettstoffwechselstörung

Fettstoffwechselstörungen Eine heimtückische Gruppe von Erkrankungen

Fettstoffwechselstörungen sind für Betroffene oftmals heimtückisch: Obwohl die Erkrankung ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem in Deutschland ist, treten bei den meisten Erkrankten keine Beschwerden auf. So bleiben Fettstoffwechselstörungen eine lange Zeit unbemerkt – mit der Folge, dass die für die Erkrankung typischen hohen Blutfettanteile Schäden im Körper anrichten, was erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Doch was sind Fettstoffwechselstörungen eigentlich und welche Ursachen, Symptome und mögliche Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankung gibt es?

Jeder Mensch besitzt körpereigene Fette und Fette, die er zum Beispiel über Lebensmittel zu sich nimmt. Fette liefern dem Körper Energie und werden im Blut transportiert. So gelangen sie verteilt durch die Leber und den Darm zu anderen Organen. Bei einer Fettstoffwechselstörung weicht die Zusammensetzung der Fette, die im Blut enthalten sind, von ihren Normalwerten ab.

 

„Der Fettanteil ist bei einer Fettstoffwechselstörung deutlich erhöht, was wiederum Schaden im Körper anrichten kann.“

  Prof. Dr. Timm WesthoffDirektor der Medizinischen Klinik I – Allgemeine Innere Medizin, Nephrologie, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum

„Der Fettanteil ist dabei deutlich erhöht, was wiederum Schaden im Körper anrichten kann“, erklärt Prof. Dr. Timm Westhoff, Direktor der Medizinischen Klinik I – Allgemeine Innere Medizin, Nephrologie, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Eine entscheidende Rolle nehmen die sogenannten Triglyceride und das LDL-Cholesterin ein: Während die Triglyceridkonzentration den Lebenswandel eines Menschen widerspiegelt – also von seiner sportlichen Aktivität, der Ernährung und dem Alkoholkonsum abhängt – ist die Cholesterinkonzentration im Blut in weiten Teilen genetisch festgelegt. Hohe Cholesterinkonzentrationen sind ein Risikofaktor für Herzinfarkte und Schlaganfälle, sehr hohe Triglyceridkonzentrationen können hingegen zu Bauchspeicheldrüsenentzündungen führen.

Fettstoffwechselstörungen

Zwei Arten: Ursachen der primären und sekundären Fettstoffwechselstörung

Fettstoffwechselstörungen kommen in zwei Formen vor: In der primären Form sind sie genetisch veranlagt, sodass oftmals auch Familienmitglieder einer erkrankten Person betroffen sind. Ungünstige Lebensumstände wie geringe Bewegung, eine unvorteilhafte Ernährung und Alkoholkonsum können die Erkrankung noch verstärken. Primäre Fettstoffwechselstörungen machen einen Großteil aller Gesamtfälle aus.

Fettstoffwechselstörungen können aber auch wie bei der sekundären Form im Rahmen anderer Grunderkrankungen oder einer ungesunden Lebensweise auftreten bzw. durch diese begünstigt werden.

 

Mögliche Ursachen für eine sekundäre Fettstoffwechselstörung sind:

 

„Das Heimtückische an Fettstoffwechselstörungen ist, dass Betroffene oftmals an gar keinen Symptomen leiden und daher auch keinen Arzt aufsuchen.“

  Dr. Monika SegelbacherLeitende Oberärztin der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Witten

Symptome für erhöhte Fettwerte im Blut

„Das Heimtückische an Fettstoffwechselstörungen ist, dass Betroffene oftmals an gar keinen Symptomen leiden und daher auch keinen Arzt aufsuchen“, erklärt Dr. Monika Segelbacher, Leitende Oberärztin der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Witten. Somit zeigen Fettstoffwechselstörungen oft keine unmittelbaren Symptome – im Laufe der Zeit können sie jedoch ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen. Zu den möglichen Anzeichen für eine Fettstoffwechselstörung gehören:

•    Übergewicht oder Fettleibigkeit
•    Hautveränderungen (z.B. Xanthome, gelbliche Ablagerungen auf der Haut)
•    Anzeichen von Lebererkrankungen, wie Gelbsucht oder Bauchschmerzen
•    Schmerzen in der Brust oder im linken Arm oder in den Beinen (Schaufensterkrankheit durch Fettablagerungen in Arterien)
•    Bauchspeicheldrüsenentzündungen
•    Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall

 

Eine frühzeitige Diagnose von Fettstoffwechselstörungen erfolgt in der Regel durch Blutuntersuchungen, die die Lipidwerte im Blut messen. Ein Arzt kann zudem eine körperliche Untersuchung und eine detaillierte Anamnese durchführen, um mögliche Risikofaktoren zu identifizieren. „Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um mögliche Folgeerkrankungen zu verhindern oder zu verzögern“, klärt Dr. Panagiota Zgoura, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin des St. Anna Hospital Herne, auf.

 

„Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um mögliche Folgeerkrankungen zu verhindern oder zu verzögern.“

  Dr. Panagiota ZgouraChefärztin der Klinik für Innere Medizin des St. Anna Hospital Herne

Behandlungsmöglichkeiten von Fettstoffwechselstörungen

Die Behandlung von Fettstoffwechselstörungen hängt von der Schwere und den zugrunde liegenden Ursachen und Begleiterkrankungen ab. Nach der Diagnose gibt es nicht-medikamentöse und medikamentöse Therapien, um die Erkrankung und mögliche Folgeerkrankungen zu behandeln. Ansätze zur Behandlung sind:

 

  • Ernährungsumstellung: Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit wenig gesättigten Fetten und Zucker kann helfen, die Lipidwerte zu senken.
  • Gewichtsreduktion: Bei Übergewicht kann eine Gewichtsreduktion durch Diät und Bewegung die Lipidwerte signifikant verbessern.
  • Medikamentöse Therapie: In einigen Fällen können Medikamente verschrieben werden, um die Cholesterin- und Triglyceridwerte zu regulieren.
  • Lebensstiländerungen: Regelmäßige körperliche Aktivität und Stressmanagement sind ebenfalls wichtig.

Wir verwenden Drittanbieter, um diesen Inhalt darzustellen.
Bitte akzeptiere "Instagram Content", um diesen Inhalt anzuzeigen.

Bei Fettstoffwechselstörungen gilt vor allem: Eine frühzeitige Diagnose und rechtzeitige Behandlung sind entscheidend, um langfristige gesundheitliche Folgeschäden zu vermeiden. Durch eine bewusste Ernährung und einen aktiven Lebensstil können viele der Risiken minimiert werden. Wer Bedenken bezüglich seiner Gesundheit hat, sollte einen Arzt aufsuchen.

Ihre Experten

doc

Prof. Dr. Timm Westhoff

Direktor
Medizinische Klinik I – Allgemeine Innere Medizin, Nephrologie, Gastroenterologie, Pneumologie
Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
Fon 02323 499-1671
innere-medizin@marienhospital-herne.de

 

 

doc

Dr. Panagiota Zgoura

Chefärztin
Klinik für Innere Medizin
St. Anna Hospital Herne
Fon 02325 986-2101
medklinik1@annahospital.de

 

 

 

doc

Dr. Monika Segelbacher

Leitende Oberärztin
Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie
Marien Hospital Witten
Fon: 02302 173-1371
innere-medizin@marien-hospital-witten.de