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Der Motor des Lebens Das Herz

Fühlt man mit den Fingern auf der Innenseite des Arms, unterhalb des Handgelenks, spürt man den eigenen Puls. Dabei wird Blut über die Arterien durch unseren Körper gepumpt und versorgt so die wichtigsten Organe mit Nährstoffen. Allerdings fließt das Blut nicht von allein durch die Adern: Das Herz treibt es an und ist damit wie der Motor des Lebens.

Vier Hohlräume für unser Leben

Das Herz ist ein Hohlmuskel – es besteht von innen aus vier Hohlräumen, die sich mit Blut füllen. Die Herzscheidewand trennt das Organ in eine rechte und eine linke Hälfte, die erneut durch Herzklappen unterteilt sind. So entstehen zwei Herzkammern und zwei Herzvorhöfe. Die Herzklappen funktionieren dabei wie Ventile, die das Blut nur in eine Richtung fließen lassen. Damit der Muskel überhaupt zum Schlagen animiert wird, braucht es noch eine Art Antrieb. „Diese Rolle übernehmen elektrische Impulse, die im sogenannten Sinusknoten erzeugt werden“, erklärt Prof. Dr. Christian Ukena, Direktor der Medizinische Klinik II – Kardiologie / Angiologie des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Der Sinusknoten liegt ebenfalls im Herzmuskel. Weist dieser ein fehlerhaftes Verhalten auf, können Herzrhythmusstörungen, wie zum Beispiel Vorhofflimmern, entstehen. Auch das Herz selber muss mit Blut versorgt werden. Darum kümmern sich die sogenannten Herzkranzgefäße, die sich wie ein Netz über das gesamte Organ legen.

Aus alt mach neu

Die Funktion des Herzens ist leicht erklärt: Das Herz fungiert wie eine Pumpe, die sauerstoffarmes Blut aus der Blutlaufbahn in die Lunge und dann wieder zurück in den Körper transportiert. Das „alte“ Blut sammelt sich zunächst im rechten Herzvorhof. Durch einen elektrischen Impuls zieht sich dieser zusammen und das Blut läuft in die rechte Herzkammer. Das Herz schlägt erneut und das Blut wird durch die Lungenarterie in die Lunge gepumpt. Dort angekommen wird es mit Sauerstoff versetzt und steht dann für einen erneuten Durchlauf durch das Herz bereit. Über die Lungenvenen gelangt das Blut in den linken Vorhof und wird von dort mittels Kontraktion in die linke Herzkammer und schließlich in die Aorta, also die Hauptschlagader, gepumpt. Nun beginnt seine Reise durch den Körper erneut.

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„Wenn beispielsweise aufgrund von cholesterinbedingten Ablagerungen oder einem Blutgerinnsel die Herzkranzgefäße verschließen, beeinträchtig das die Sauerstoffversorgung des Herzens. Dann entsteht ein Herzinfarkt.“

  Priv.-Doz. Dr. Hans-Jörg HippeChefarzt der Kardiologischen Klinik des Marien Hospital Witten

Erkrankungen am Herz

Nicht nur Herzrhythmusstörungen können unserem „Motor“ zu schaffen machen. „Wenn beispielsweise aufgrund von cholesterinbedingten Ablagerungen oder einem Blutgerinnsel die Herzkranzgefäße verschließen, beeinträchtig das die Sauerstoffversorgung des Herzens. Dann entsteht ein Herzinfarkt“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Hans-Jörg Hippe, Chefarzt der Kardiologischen Klinik des Marien Hospital Witten. Außerdem kann es passieren, dass das Herz nicht mehr zu Höchstleistungen fähig ist. Diese sogenannte Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche) tritt entweder akut (innerhalb weniger Stunden oder Tage) oder chronisch (über Jahre) auf. Bei ersten Anzeichen von Erkrankungen am Herzen in Form von Leistungsschwäche, Atemnot oder Brustschmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Fitness fürs Herz

  • Sport hält den Körper und das Herz fit. Am besten eignet sich Ausdauersport, damit wird der Herzmuskel am besten trainiert.
  • Auch eine ausgewogene Ernährung ist für ein gesundes Herz unerlässlich. Dabei sollte vor allem eine mediterrane Kost bevorzugt werden, das heißt viel Gemüse, Fisch, Ölivenöle und andere „gesunde“ Fette. Dazu wenig Salz.
  • Stress ist ebenfalls ein Faktor, der sich negativ auf unser Herz auswirken kann. Also lassen Sie es lieber ruhig angehen.
  • Schlafen Sie genug. In der Regel benötigt der Mensch zwischen 7 und 9 Stunden Schlaf, um zu regenerieren.
  • Rauchen schadet den Gefäßen und ist somit für Herzinfarkte mitverantwortlich. Nichtrauchen schont also nicht nur die Lunge, sondern auch das Herz.

Ihre Experten

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Priv.-Doz. Dr. med. Hans-Jörg Hippe

Chefarzt

Kardiologische Klinik
Marien Hospital Witten
kardiologie@marien-hospital-witten.de