Bei 96 % aller Bizepssehnenrisse ist die lange Bizepssehne im Schulterbereich betroffen, nur in 3 % der Fälle die distale Sehne im Ellenbogenbereich und noch seltener mit 1 % die kurze Bizepssehne. Je nachdem, welche Sehne betroffen ist, machen sich unterschiedliche Symptome bemerkbar. „Ein Riss der langen oder kurzen Bizepssehne ist meistens nur mit einem akuten Schmerz während des Reißens verbunden. Ansonsten wird nur beim Drücken auf die Stelle am Oberarm ein dumpfer Schmerz spürbar.
Zu den üblichen Symptomen gehören ein leichter Kraftverlust des Muskels bei Beugung des Arms und eine optische Veränderung, weil sich der Muskelbauch in Richtung des Unterarms verschiebt (auch ‚Popeye-Zeichen‘ genannt). Schulterschmerzen und eine Schwellung des Oberarms können ebenfalls Folgen der Verletzung sein“, erklärt Dr. Roderich Heikenfeld, Chefarzt des Zentrum für Schulter-, Ellenbogen- und Handchirurgie des Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr mit den Standorten St. Anna Hospital Herne, Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum und Marien Hospital Witten.
Bei einem Riss der distalen Sehne ist der Betroffene hingegen von einem stechenden, starken Schmerz im Arm geplagt. Bestimmte Bewegungen sind danach kaum oder nur unter Schmerzen möglich, beispielsweise Drehbewegungen des Unterarms nach außen oder Schraub- und Hebebewegungen. In der Regel kommt es zum Bluterguss und zur Schwellung am Oberarm. Im Gegensatz zum Riss der langen und kurzen Sehne wandert hier der Bizepsmuskel nach oben in Richtung der Schulter.