thumbnail

Ernährung bei Rheuma Mit passender Kost zu weniger Beschwerden

Vegetarisch, vegan oder am besten doch fasten? Die im Netz kursierenden Ernährungstipps bei Rheuma sind vielfältig und unterschiedlich. In der Tat ist die richtige Ernährung abseits der Therapie ein wichtiger Faktor bei der Behandlung der Krankheit. Doch welche Nahrung sollten Patienten zu sich nehmen, um die Entzündungen zu hemmen und die Schmerzen bestmöglich zu lindern? Dieser Artikel schafft Klarheit über die gesunde Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen.

 

„Besonders entzündungshemmend wirkt Eicosapentaensäure (EPA) bei Rheuma, die der Klasse der Omega-3-Fettsäuren angehört. Eine wertvolle Quelle für EPA ist fettreicher Fisch wie Lachs, Thunfisch, Hering oder Makrele.“

  Janina Welle, Ernährungsberaterin, St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr

Produkte mit gesundem Fett wirken entzündungshemmend

Patienten von rheumatischen Erkrankungen können bestimmte Bewegungen aufgrund von Entzündungen im Körper nur eingeschränkt und unter Schmerzen ausführen. Daher sollten Patienten Lebensmittel konsumieren, die zur Abmilderung der Entzündung beitragen. „Besonders entzündungshemmend wirkt Eicosapentaensäure (EPA) bei Rheuma, die der Klasse der Omega-3-Fettsäuren angehört. Eine wertvolle Quelle für EPA ist fettreicher Fisch wie Lachs, Thunfisch, Hering oder Makrele“, rät Janina Welle, Ernährungsberaterin der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr.

 

Daneben können auch Linolsäure und alpha-Linolensäure, ebenfalls ungesättigte Fettsäuren, die Entzündung verringern. Sie können durch verschiedene Pflanzenöle aufgenommen werden, unter anderem Lein-, Walnuss- oder Weizenkeimöl. Statt Butter oder Schmalz sollte zum Braten Soja- oder Rapsöl verwendet werden, da sie die entzündungshemmenden Fette enthalten.Auch zum Thema Fasten lässt sich keine eindeutige Aussage treffen: Zwar kann der kurzzeitige Verzicht auf Nahrung die Schmerzen von Betroffenen lindern, allerdings fehlen wissenschaftliche Studien für größere Fastenzeiträume. Längeres Fasten birgt aber die Gefahr, dass der Körper Eiweiß abbaut, obwohl die Proteine – gerade bei Rheuma – notwendig für Knochen und Muskeln sind.

Wir verwenden Drittanbieter, um diesen Inhalt darzustellen.
Bitte akzeptiere "Facebook Social Plugins", um diesen Inhalt anzuzeigen.

Ausreichend Zufuhr von Antioxidantien und Mineralien

Die rheumatischen Entzündungsprozesse führen zu einer Bildung von sogenannten Sauerstoffradikalen. Diese Sauerstoffradikale können das Gewebe von Gelenken oder umliegende Strukturen schädigen. Dagegen helfen Antioxidantien wie Zink, Vitamin C, Vitamin E und Selen, die unter anderem in Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten enthalten sind. Weil Rheuma auch Schädigungen des Knochens (Osteoporose) nach sich ziehen kann, sollte für die Prophylaxe genügend Kalzium, Vitamin K und Vitamin D zugeführt werden. Grünes Gemüse wie Broccoli, Spinat oder Grünkohl sind reichhaltige Quellen für Kalzium und Vitamin K. Für die ausreichende Aufnahme von Vitamin D eignen sich diverse Fischarten, darunter geräucherter Aal, Matjes oder Forelle.

 

„Eine Ernährung ohne tierische Produkte kann sich daher auf Rheuma-Patienten positiv auswirken,“

  Sandra Lysk-Eggink, Ernährungsberaterin der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr

Fleisch- und Tierprodukte nur wenig konsumieren

Das Gegenteil von entzündungsmildernden Fettsäuren ist Arachidonsäure. Sie wirkt entzündungsfördernd und ist in zahlreichen tierischen Produkten zu finden. Dazu zählen (Schweine-)Fleisch und stark verarbeitete Produkte wie Salami oder Wurst, aber auch manche Fischsorten, beispielsweise Heilbutt oder Seehecht. Fleisch- und Tierprodukte sollten daher nur in Maßen konsumiert werden. Im Vergleich zu den fettreichen Varianten sollten fettarmer Käse und Milchprodukte in Maßen bevorzugt werden. „Eine Ernährung ohne tierische Produkte kann sich daher auf Rheuma-Patienten positiv auswirken“, erklärt Sandra Lysk-Eggink, Ernährungsberaterin der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr.

Zu Tabak- und Alkoholprodukten lieber Abstand halten

Bei einigen rheumatischen Erkrankungen wirken sich Alkohol und Tabak negativ auf das Krankheitsbild aus. „Rauchen kann nicht nur die Krankheitsintensität erhöhen – so bei den Rheuma-Arten Psoriasis-Arthritis und Morbus Bechterew –, sondern mindert auch die Wirksamkeit von Medikamenten“, so Prof. Dr. Xenofon Baraliakos, Ärztlicher Direktor des Rheumazentrum Ruhrgebiet. Generell ist bei Rauchern das Risiko, an einer rheumatoiden Arthritis zu erkranken, um 40 Prozent erhöht. Besonders bei Gicht oder Osteoporose kann auch Alkohol schädlich sein.

 

„Rauchen kann nicht nur die Krankheitsintensität erhöhen – so bei den Rheuma-Arten Psoriasis-Arthritis und Morbus Bechterew –, sondern mindert auch die Wirksamkeit von Medikamenten.“

  Prof. Dr. Xenofon Baraliakos, Ärztlicher Direktor, Rheumazentrum Ruhrgebiet

Ihre Experten

doc

Prof. Dr. med. Xenofon Baraliakos
Ärztlicher Direktor
Rheumazentrum Ruhrgebiet
Fon: 02325 - 592 - 131
sekretariat@rheumazentrum-ruhrgebiet.de