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Scheidenkrebs Eine seltene Erkrankung, die häufig zufällig entdeckt wird

Scheidenkrebs (Vaginalkarzinom) ist sehr selten. Am häufigsten erkranken Frauen über 70 Jahren. Dabei ist allerdings nur eine von 250.000 Frauen betroffen. Die Diagnose ist häufig ein Zufallsbefund bei der Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt, da Symptome erst bei fortgeschrittener Erkrankung auftreten.

 

„Symptome treten häufig erst in einem bereits fortgeschrittenen Stadium des Scheidenkrebses ein. Zu den ersten Auffälligkeiten zählen blutiger Ausfluss oder auch Scheidenblutungen nach dem Geschlechtsverkehr.“

  Prof. Dr. Clemens Tempfer, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum

Scheidenkrebs ist ein Grund mehr, regelmäßig zur gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Denn dieser wird häufig durch die mikroskopische Untersuchung des entnommenen Zellabstriches entdeckt. Ist der Abstrich der Vaginalschleimhaut auffällig, kann sich der Frauenarzt mit einer speziellen Lupe (Kolposkop) die Schleimhautoberfläche genauer anschauen und krankhafte Veränderungen feststellen. Anhand einer Gewebeprobe kann die Diagnose bestätigt werden. „Symptome treten häufig erst in einem bereits fortgeschrittenen Stadium des Scheidenkrebses ein. Zu den ersten Auffälligkeiten zählen blutiger Ausfluss oder auch Scheidenblutungen nach dem Geschlechtsverkehr“, klärt Prof. Dr. Clemens Tempfer, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum auf.

Die Ursache liegt häufig woanders

„Die meisten Tumore, die in der Scheide vorkommen, habe ihre Ursache nicht in der Vaginalhaut, sondern entstehen durch bösartige Tumore benachbarter Organe oder Strukturen“, erklärt Valentin Menke, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des St. Anna Hospital Herne. So kann zum Beispiel ein bösartiger Tumor im Gebärmutterhals
(Zervixkarzinom) oder im Bereich der Schamlippen (Vulvakarzinom) in das Scheidengewebe einwachsen. Die genaue Ursache für Scheidenkrebs ist allerdings bis heute nicht bekannt. Ein Risikofaktor scheint aber eine Infektion mit den humanen Papillomviren (HPV-Infektion) zu sein.

 

„Die meisten Tumore, die in der Scheide vorkommen, habe ihre Ursache nicht in der Vaginalhaut, sondern entstehen durch bösartige Tumore benachbarter Organe oder Strukturen.“

  Valentin Menke, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des St. Anna Hospital Herne

Behandlungsverfahren hängt von Ursprung ab

Der Ursprung des Tumors ist für die Wahl der Therapie von Bedeutung. Zudem muss überprüft werden, ob sich der Tumor auf andere Organe ausgebreitet hat. Je nach Stadium oder Ausbreitung des Tumors kommen entweder die operative Entfernung bzw. die Bestrahlung in Frage.
 

 

„Wird der Scheidenkrebs früh entdeckt und der Tumor sitzt noch oberflächlich, kann eine lokale chirurgische Entfernung des Tumors ausreichen.“

  Prof. Dr. Sven Schiermeier, Direktor des Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr mit den Standorten Marien Hospital Witten und St. Anna Hospital Herne

„Wird der Scheidenkrebs früh entdeckt und der Tumor sitzt noch oberflächlich, kann eine lokale chirurgische Entfernung des Tumors ausreichen“, sagt Prof. Dr. Sven Schiermeier, Direktor des Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr mit den Standorten Marien Hospital Witten und St. Anna Hospital Herne. Hat sich der Tumor allerdings bereits ausgedehnt, muss die Vagina unter Umständen zu einem großen Teil oder vollständig entfernt werden. In diesem Fall ist es möglich, eine künstliche Scheide zu bilden. Nach erfolgreicher Operation kann eine anschließende Strahlen- sowie Chemotherapie sinnvoll sein, um noch im Körper verbleibende Krebszellen zu zerstören. Auch vor dem chirurgischen Eingriff kann in manchen Fällen eine Strahlentherapie angebracht sein, um die Größe des Tumors zu verkleinern. Ist der Krebs bereits fortgeschritten oder ist eine Operation nicht möglich, wird in der Regel auf die Chemo- sowie Strahlentherapie zurückgegriffen, um den Tumor daran zu hindern, sich weiter auszubreiten und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

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Prof. Dr. Sven Schiermeier

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Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
der St. Elisabeth Gruppe
Standort: Marien Hospital Witten | St. Anna Hospital Herne

Chefarzt

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Standort: Marien Hospital Witten
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Prof. Dr. Clemens Tempfer

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Valentin Menke

Chefarzt

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
St. Anna Hospital Herne
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