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Milzinfarkt Welche Behandlungs-möglichkeiten gibt es?

Der Herzinfarkt zählt zu den bekanntesten Infarkten – ein sogenannter Infarkt, bei dem Gewebe durch eine unterbrochene Blutzufuhr abstirbt, kann jedoch auch andere Organe betreffen – wie z. B. die Milz. Doch welche Aufgabe hat eigentlich das kleine Organ, das in seiner Form einer Kaffeebohne ähnelt? Und wie wird ein Milzinfarkt behandelt? 

Die Milz ist ein kleines Organ in der Bauchhöhle des Menschen, das wichtige Aufgaben für das Immunsystem übernimmt. Ihre Aufgabe besteht z. B. in der Vermehrung der weißen Blutkörperchen, die körperfremde Stoffe und Krankheitserreger wie Viren und Bakterien bekämpfen.

Wie entsteht ein Milzinfarkt?

Ein Milzinfarkt entsteht durch den Verschluss der Schlagader in der Bauchhöhle, die die Milz mit Blut versorgt, der sogenannten Arteria Iienalis. Ist die Ader verstopft, wird die Milz nicht mehr durchblutet. In der Folge stirbt das Gewebe der Milz ab und die Funktionstätigkeit des Organs wird eingeschränkt.

„Verschiedene Ursachen können einen Milzinfarkt auslösen. Ähnlich wie bei einem Herzinfarkt, kann die Arterie durch ein Blutgerinnsel blockiert sein“, sagt Dr. Nurretin Albayrak, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Anna Hospital Herne. Aber auch Tumorzellen können eine Verstopfung der Arterie hervorrufen, z. B. bei Patienten, die an Leukämie erkrankt sind.

 

„Mittels einer Ultraschalluntersuchung lässt sich ein Milzinfarkt am besten erkennen.“

  Prof. Dr. Metin Senkal, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Plastische Chirurgie des Marien Hospital Witten

Wie wird ein Milzinfarkt erkannt und behandelt?

Patienten mit einem Milzinfarkt leiden oftmals unter plötzlich auftretenden, starken Schmerzen im linken Oberbauch. Darüber hinaus können Übelkeit, Erbrechen und Fieber Symptome sein. Um einen Milzinfarkt zu diagnostizieren, führt der behandelnde Arzt eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes durch. „Mittels einer Ultraschalluntersuchung lässt sich ein Milzinfarkt am besten erkennen“, erklärt Prof. Dr. Metin Senkal, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Plastische Chirurgie des Marien Hospital Witten.

Tritt ein akuter Milzinfarkt auf, kann dieser mit gerinnungshemmenden Medikamenten behandelt werden. Durch die medikamentöse Behandlung kann die Verstopfung gelöst und somit die Blutversorgung der Milz wiederhergestellt werden.  

„Zeigt die Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten keinen Erfolg, muss die Milz in der Regel operativ entfernt werden – dies ist auch minimal-invasiv möglich“, erklärt Prof. Dr. Dirk Bausch, Direktor der Chirurgischen Klinik – Allgemein- und Viszeralchirurgie des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Eine Milz ist nicht überlebensnotwendig: Wenn sie entfernt werden muss, können ihre Funktionen zum Teil von anderen Organen übernommen werden. Betroffene Patienten sind dann jedoch anfälliger für Blutvergiftungen und Infektionen mit bestimmten Bakterien, die z. B. Hirnhaut-  oder Lungenentzündungen auslösen können. Zur Vorbeugung werden daher Impfungen gegen die entsprechenden Erreger dringend empfohlen. 

 

„Zeigt die Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten keinen Erfolg, muss die Milz in der Regel operativ entfernt werden – dies ist auch minimal-invasiv möglich.“

  Prof. Dr. Dirk Bausch, Direktor der Chirurgischen Klinik – Allgemein- und Viszeralchirurgie des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum

Ihre Experten

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Dr. Nurettin Albayrak

Chefarzt
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
St. Anna Hospital Herne
Fon 02325 - 986 - 2051
chirurgie@annahospital.de

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Professor Dr. med. Dirk Bausch

Direktor
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
Fon 02323 - 499 - 1478
chirurgie@marienhospital-herne.de

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Prof. Dr. Metin Senkal

Chefarzt

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Plastische Chirurgie
Marien Hospital Witten
Fon 02302 173-1203
chirurgie@marien-hospital-witten.de