thumbnail

Mehr als ein Röcheln Lungenentzündung

Husten, Fieber, Atemnot zusammen mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl – in der kalten Jahreszeit treten diese Symptome häufig auf. Grund dafür kann eine Lungenentzündung sein, also eine akute Entzündung des Lungengewebes. Doch wie unterscheidet sich die Lungenentzündung von einer herkömmlichen Erkältung und wie erfolgen Diagnose und Behandlung?

Eine Infektion mit Bakterien oder Viren ist der häufigste Auslöser für eine Lungenentzündung. Seltener lösen auch Pilze eine Lungenentzündung aus. Die eingedrungenen Krankheitserreger schädigen das Gewebe der Lunge und lösen dort eine Entzündung aus. Das Lungengewebe schwillt an und es bilden sich sogenannte Ödeme, also Einlagerungen von Flüssigkeit. Als Folge funktioniert die Aufnahme von Sauerstoff durch die Lunge nicht mehr wie gewohnt. Besonders für Säuglinge und Kleinkinder, aber auch für ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Krebserkrankungen kann das gefährlich werden.

„Eine Lungenentzündung ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die behandelt werden sollte. Es können Komplikationen auftreten, wenn die Behandlung nicht rechtzeitig erfolgt“, sagt Dr. Monika Segelbacher, Leitende Oberärztin der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Witten. Es kann beispielsweise zu einer Entzündung des Rippenfellsoder zu Eiteransammlungen in der Lunge kommen.

 

„Eine Lungenentzündung ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die behandelt werden sollte."

  Dr. Monika Segelbacher, Leitende Oberärztin der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Witten
 

„Nach dem Abklopfen des Brustkorbs, horcht der Arzt den Brustraum ab – eine Lungenentzündung bringt meist veränderte Atemgeräusche mit sich.“

  Dr. Simon Wang, Leitender Oberarzt der Pneumologie, Medizinische Klinik I – Allgemeine Innere, Nephrologie, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum

Röntgen, Ultraschall, Blutgasanalyse

Die Symptome einer Lungenentzündung können leicht mit den Anzeichen einer Erkältung verwechselt werden. Darum ist bei Krankheitszeichen wie Schüttelfrost, Husten, Fieber oder sogar Atemnot der Gang zum Arzt nötig. „Nach dem Abklopfen des Brustkorbs, horcht der Arzt den Brustraum ab – eine Lungenentzündung bringt meist veränderte Atemgeräusche mit sich“, erklärt Dr. Simon Wang, Leitender Oberarzt der Pneumologie, Medizinische Klinik I – Allgemeine Innere, Nephrologie, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Sollte noch immer der Verdacht auf eine Lungenentzündung bestehen, können verschiedene Diagnoseverfahren zum Einsatz kommen.

Das häufigste Verfahren ist eine Röntgenaufnahme der Lunge. So werden im Röntgenbild eventuelle Veränderungen sichtbar gemacht und es wird deutlich, welche Lungenabschnitte von der Entzündung betroffen sind. Auch eine Ultraschalluntersuchung kommt standardmäßig zum Einsatz, dabei können Flüssigkeitsansammlungen im Brustkorb zwischen Lunge und den Rippen erkannt werden. Eine weitere wichtige Diagnosemöglichkeit ist die Blutgasanalyse, die in Form einer Blutabnahme aus dem Ohrläppchen durchgeführt wird. Bei dieser Untersuchung misst der Arzt den Anteil von Kohlendioxid und Sauerstoff im Blut, um Rückschlüsse auf die Gesundheit und Funktionsfähigkeit der Lunge zu ziehen.

Von konservativer bis intensiver Behandlung

Bei der Behandlung einer Lungenentzündung sind Antibiotika der wichtigste Bestandteil der Behandlung. Betroffene, die ansonsten fit sind, spüren im Regelfall bereits nach zwei oder drei Tagen eine Besserung. Wenn die Lungenentzündung durch Viren ausgelöst ist, helfen Antibiotika nicht, in diesem Fall werden nur die Symptome behandelt. Zusätzlich kann das Abklopfen der Lunge oder Inhalation zum Beispiel von Kochsalzlösung bei der Genesung helfen. „Risikopatienten, bei denen die Atmung oder der Kreislauf beeinträchtig sind, brauchen eine intensivmedizinische Betreuung“, erklärt Dr. Martin Placzek, Leitender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin des St. Anna Hospital Herne. Bei diesen Patienten kann auch die Gabe von Sauerstoff zur Stabilisierung nötig werden.

 

„Risikopatienten, bei denen die Atmung oder der Kreislauf beeinträchtig sind, brauchen eine intensivmedizinische Betreuung.“

  Dr. Martin Placzek, Leitender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin des St. Anna Hospital Herne

Ihre Experten

doc

Dr. Monika Segelbacher
Leitende Oberärztin
Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie
Marien Hospital Witten
Fon 0 23 02 - 173 - 13 71
innere-medizin@marien-hospital-witten.de

doc

Dr. Simon Wang

Leitender Oberarzt der Pneumologie
Medizinische Klinik I – Allgemeine Innere, Nephrologie, Gastroenterologie, Pneumologie
Marien Hospital Herne
Fon 0 23 23 - 499 - 51 74
gastroenterologie@marienhospital-herne.de

doc

Dr. Martin Placzek
Leitender Oberarzt
Klinik für Innere Medizin
St. Anna Hospital Herne

Fon: 02325 986-2151
medklinik1@annahospital.de