Die Reaktion des autonomen Nervensystems fällt somit jeweils gleich aus. Die im Rahmen der Stressreaktion ausgeschütteten Hormone, wie z. B. Adrenalin, wirken nicht nur auf die Durchblutung der Muskulatur oder die Reiz- und Reflexschwelle des Nervensystems, um schnell rennen oder gut rechnen zu können, sie haben auch Auswirkungen auf das autonome Nervensystem im Darm. „Das führt zum einen zu einer verminderten Durchblutung der Verdauungsorgane und einer dadurch gestörten Verdauung – das Blut wird ja in der Muskulatur oder dem Gehirn und nicht zum Verarbeiten der Nahrung benötigt“, erklärt Dr. med. univ. Branka Zoric, Oberärztin der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Witten. „Zum anderen führt die herabgesenkte Reizschwelle des Bauch-Nervensystems zu einer höheren Empfindlichkeit der Verdauungsorgane und somit leichter zu Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall.“ Diese Reaktion des Körpers ist grundsätzlich ungefährlich, treten die Beschwerden aber mehrfach kurz hintereinander auf, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen.