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Impingement-Syndrom Wenn die Schulter beim Schlafen schmerzt

Die Schultern schmerzen vor allem in der Nacht oder wenn man die Arme seitlich hebt? Dann könnte ein Impingement-Syndrom der Schulter das Problem sein. Das Impingement-Syndrom (Engpass-Syndrom) beschreibt eine schmerzhafte Einklemmung von Sehnen oder Muskeln innerhalb eines Gelenks. Das führt unter anderem zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen. Das Schultergelenk ist am häufigsten betroffen vom Impingement-Syndrom, danach folgt das Hüftgelenk.  

Die Einklemmung von Gewebe in einem verengten Gelenkspalt kann verschiedene Ursachen haben. Ein primäres Impingement-Syndrom in der Schulter entsteht durch Verschleißerscheinungen des Schultergelenks und der Schultersehnen, ein sekundäres Impingement-Syndrom kann durch Verletzungen oder andere Erkrankungen wie z. B. eine Schleimbeutelentzündung ausgelöst werden. Durch eine Reizung von Sehnen und Schleimbeuteln im Gelenk wird es dort zu eng und der Kopf des Oberarms (Humerus) schlägt an das Schulterdach (Akromion).

 

„Im Verlauf der Erkrankung nehmen die Bewegungseinschränkungen und Schmerzen häufig zu, daher ist eine frühe Diagnose für eine konservative Behandlung, ohne Operation, in jedem Fall hilfreich.“

  Dr. Roderich Heikenfeld, Chefarzt des Zentrum für Schulter-, Ellenbogen- und Handchirurgie des Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr

Welche Symptome sind typisch für ein Impingement-Syndrom in der Schulter?

Durch die Einklemmung im Gelenk kommt es zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen. Typischerweise entstehen sie beim Anheben des Armes zur Seite oder nach hinten und sind häufig auch Außen im Oberarm zu spüren. Nicht selten tut den Betroffenen auch in der Nacht die Schulter weh und sie können auf der betroffenen Seite nicht mehr liegen. „Im Verlauf der Erkrankung nehmen die Bewegungseinschränkungen und Schmerzen häufig zu, daher ist eine frühe Diagnose für eine konservative Behandlung, ohne Operation, in jedem Fall hilfreich“, erklärt Dr. Roderich Heikenfeld, Chefarzt des Zentrum für Schulter-, Ellenbogen- und Handchirurgie des Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr mit den Standorten St. Anna Hospital Herne, Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum und Marien Hospital Witten.

Wie wird ein Impingement-Syndrom in der Schulter diagnostiziert?

Zunächst untersucht ein Orthopäde die betroffene Schulter. Klagt der Patient bei verschiedenen Tests, wie z. B. dem Heben oder Abspreizen der Arme ab einem Winkel von etwa 60 Grad über Schmerzen, ist dies ein wichtiges Anzeichen für ein Impingement-Syndrom. Bei einer Ultraschalluntersuchung kann der Arzt feststellen, ob eine Entzündung mit verdicktem Schleimbeutel unterhalb des Schulterdachs vorliegt. Ein Röntgenbild kann die Diagnose zusätzlich absichern.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

„Grundsätzlich gilt: Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Erfolgsaussichten“, so Dr. Roderich Heikenfeld. Es gibt, je nach Stadium und Verschleiß, verschiedene konservative Behandlungsmöglichkeiten für das Impingement-Syndrom der Schulter, sodass Betroffene häufig ohne eine Operation auskommen. Neben dem klassischen Schonen des Schultergelenks kann eine medikamentöse Behandlung mit antientzündlichen Schmerzmitteln ergänzend die Entzündung im Gelenk und damit die Beschwerden vermindern. Eine weitere Möglichkeit zur Reduktion von Schmerzen und Entzündungen ist das Spritzen von Kortison direkt in den Entzündungsherd. Aufgrund von eher kurzfristigen Erfolgen und höheren Nebenwirkungen sollte das allerdings nicht zu häufig gemacht werden.

 

„Grundsätzlich gilt: Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Erfolgsaussichten.“

  Dr. Roderich Heikenfeld, Chefarzt des Zentrum für Schulter-, Ellenbogen- und Handchirurgie des Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr

Um die Ursache zu beheben, helfen physiotherapeutische Maßnahmen. Die Behandlung besteht überwiegend aus Übungen zur Stärkung der umliegenden Muskelgruppen, um den Gelenkspalt des Schultergelenks zu entlasten und eine bessere Führung und Stabilität zu erreichen. Hierbei muss unbedingt auf eine korrekte Ausführung der Übungen geachtet werden, um weitere Beschwerden durch falsches Training nicht noch zu verstärken.

Schlagen die konservativen Maßnahmen nicht an oder treten die Beschwerden erneut auf, ist eine operative Behandlung möglich. Diese erfolgt in aller Regel minimal-invasiv. Mit drei kleinen Schnitten und einer integrierten Kamera kann in das Schultergelenk geschaut werden. Gereizte Schleimbeutel und knöcherne Anbauten, die im Bereich des Schultereckgelenks für die Verengung verantwortlich sind, können mithilfe von speziellen OP-Instrumenten schonend entfernt werden. Anschließende physiotherapeutische Behandlungen helfen auch hier bei einer Stärkung der Muskulatur und Mobilisation der Gelenke.

Auch die Muskulatur des Oberarms unterstützt die Schulter in ihrer Funktion. Hier gibt es weitere Informationen über Bizeps, Trizeps und Brachialis sowie Übungen für starke Oberarme.

Ihr Experte

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Dr. med. Roderich Heikenfeld

Chefarzt

Zentrum für Schulter-, Ellenbogen- und Handchirurgie
Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie
der St. Elisabeth Gruppe - Katholische Kliniken Rhein-Ruhr

Standorte: St. Anna Hospital Herne | Marien Hospital Herne – Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum | Marien Hospital Witten

Fon 02325 986-2020

schulter@elisabethgruppe.de