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Diagnose Gallensteine Wann ist eine medizinische Behandlung notwendig?

Gallensteine sind kleine Steine, die aus verfestigter Gallenflüssigkeit bestehen. Sie treten bei ca. jedem 6. Deutschen auf, verursachen in den meisten Fällen jedoch keine Beschwerden. Nicht jeder Gallenstein muss daher entfernt werden. Aber wann wird ein Eingriff notwendig? 

Wie entstehen Gallensteine?

Gallensteine entstehen, wenn Gallenflüssigkeit auskristallisiert. Je nach Lage unterscheiden Experten zwischen Gallensteinen die in der Gallenblase auftreten und Gallengangssteinen, die in den Gallengängen vorkommen.

Gallensteine werden durch verschiedene Faktoren begünstigt, wie z. B. Übergewicht oder eine familiäre Veranlagung. Außerdem sind Frauen weit häufiger betroffen als Männer.

 

„Bei symptomatischen Gallensteinen treten Schmerzen im Oberbauch auf oder ein Völle- und Druckgefühl nach Mahlzeiten."

  Dr. Nurettin Albayrak Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Anna Hospital Herne.

Welche Beschwerden werden durch Gallensteine verursacht?

Die meisten Betroffenen verspüren keine Beschwerden. „Bei symptomatischen Gallensteinen treten Schmerzen im Oberbauch auf oder ein Völle- und Druckgefühl nach Mahlzeiten“, erklärt Dr. Nurettin Albayrak, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Anna Hospital Herne. Sobald Patienten unter Beschwerden leiden, wird eine medizinische Behandlung notwendig, da die Beschwerden oftmals erneut auftreten und mit Komplikationen einhergehen können.

Gallensteine können außerdem eine Gallenkolik hervorrufen. „Gallenkoliken treten dann auf, wenn der Ausgang der Gallenblase durch Gallensteine blockiert wird“, erklärt Prof. Dr. Metin Senkal, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Plastische Chirurgie des Marien Hospital Witten. Bemerkbar macht sich eine Gallenkolik durch sehr starke, krampfartige Schmerzen im rechten Mittel- und Oberbauch, die bis in die Schulter oder den Rücken ziehen können. Weitere Symptome können Übelkeit oder Erbrechen sein. „Die Kolik geht von selbst vorüber, sollte jedoch medizinisch behandelt werden“, so Prof. Senkal weiter. Die starken Schmerzen können z. B. durch Schmerzmittel oder Krampflöser gelindert werden. Wenn sich der Verschluss der Gallenblase nicht löst, können Komplikationen entstehen; unter anderem kann sich die Gallenblase oder die Bauchspeicheldrüse (akute Pankreatitis) entzünden.

 

"Gallenkoliken treten dann auf, wenn der Ausgang der Gallenblase durch Gallensteine blockiert wird."

  Prof. Dr. Metin SenkalChefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Plastische Chirurgie des Marien Hospital Witten

Weitere Informationen zu einer akuten Pankreatitis gibt es hier.

Welche Verfahren werden zur Diagnose von Gallensteinen eingesetzt?

Durch eine Ultraschalluntersuchung lassen sich Gallensteine in rund 95 % der Fälle nachweisen. Außerdem zeigt die Ultraschalluntersuchung den Zustand der Gallenblase und der umliegenden Organe. Darüber hinaus kann eine Blutuntersuchung erfolgen, um festzustellen, ob erhöhte Werte des Leberenzyms und des Gallensekretstoffes Billirubin vorliegen, die auf einen Gallenstau hindeuten. Hohe Entzündungswerte im Blut sprechen ebenfalls für eine Gallenblasen- oder Gallengangsentzündung.

 

"Die Entfernung der Gallenblase erfolgt dann mit Hilfe der Schlüssellochtechnik, der sogenannten Laparoskopie."

  Prof. Dr. Dirk BauschDirektor der Chirurgischen Klinik – Allgemein- und Viszeralchirurgie des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum

Welche Möglichkeiten gibt es Gallensteine zu behandeln?

Bei symptomatischen Gallensteinen wird die Gallenblase in den meisten Fällen operativ entfernt. Vor der Operation werden die Gallengangssteine in der Regel endoskopisch entfernt. „Die Entfernung der Gallenblase erfolgt dann mit Hilfe der Schlüssellochtechnik, der sogenannten Laparoskopie“, so Prof. Dr. Dirk Bausch, Direktor der Chirurgischen Klinik – Allgemein- und Viszeralchirurgie des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Bei dieser Methode sind lediglich sehr kleine Schnitte im Bauchraum notwendig, die die Heilung nach der OP begünstigen.

Ihre Experten

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Dr. Nurettin Albayrak

Chefarzt
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
St. Anna Hospital Herne
Fon 02325 - 986 - 2051
chirurgie@annahospital.de

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Professor Dr. med. Dirk Bausch

Direktor
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
Fon 02323 - 499 - 1478
chirurgie@marienhospital-herne.de

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Prof. Dr. Metin Senkal

Chefarzt

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Plastische Chirurgie
Marien Hospital Witten
Fon 02302 173-1203
chirurgie@marien-hospital-witten.de