Clusterfeeding abends

Clusterfeeding Der Stillmarathon

Viele Mütter erleben in den ersten Tagen nach der Geburt  ihres Neugeborenen eine besondere Herausforderung. Das Baby möchte scheinbar ununterbrochen gestillt werden, besonders in den Abendstunden. Es trinkt an der Brust, wird dann wieder unruhig und verlangt sofort wieder das Stillen. Dies kann für viele Mütter zu Verunsicherungen führen, dabei handelt es sich um das sogenannte Clusterfeeding, ein völlig normales Verhalten, das in den ersten Lebenswochen eines Neugeborenen häufig vorkommt.

 

„Clusterfeeding ist ein typisches Stillverhalten in den ersten Lebenswochen und sollte nicht als Hinweis auf eine unzureichende Milchproduktion interpretiert werden. Junge Mütter brauchen in dieser Phase oft Unterstützung , um das Stillverhalten ihres Babys besser zu verstehen.“

 

  Natalia MillerStillberatung, Marien Hospital Witten

Warum tritt Clusterfeeding auf?

Clusterfeeding ist ein normales Verhalten von Neugeborenen und sollte keinesfalls als Zeichen für eine unzureichende Milchproduktion gedeutet werden. Es handelt sich hierbei um einen physiologischen Prozess, der das Wachstum und die Entwicklung des Babys unterstützt.

Das häufige Stillen hat mehrere Gründe:

  • Bedürfnis nach Nähe: Neugeborene und Säuglinge suchen in den ersten Lebenswochen viel Nähe zur Mutter, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Der Hautkontakt beim Stillen stärkt diese Bindung und hilft dem Neugeborenen, um den Tag zu verarbeiten.
     
  • Förderung der Milchproduktion: Häufiges Stillen beim Clusterfeeding, regt die Milchproduktion an, sodass der Säugling genug Nahrung für die nächsten Tage bekommt.
     
  • Beruhigung und Trost: Das Stillen an der Brust kann für den Säugling sehr beruhigend wirken und hilft, es auf die Nachtruhe vorzubereiten. Die Muttermilch am Abend enthält zudem Melatonin, das das Einschlafen fördert.
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Häufige Fragen rund um Clusterfeeding

Ist die Muttermilch zu dünn?
Viele Mütter machen sich Sorgen, dass ihre Milchproduktion nicht ausreichend oder die Milch „zu dünn“ sei. Doch das ist ein Irrglaube. Clusterfeeding ist kein Zeichen für eine unzureichende Milchproduktion. Es ist vielmehr ein ganz normales Bedürfnis des Säuglings, das eng mit der Entwicklung des Neugeborenen und der Anpassung des Milchbedarfs verbunden ist.

Sollte zugefüttert werden?
Es ist nicht notwendig, das Baby während des Clusterfeedings zuzufüttern. Das Stillen in kurzen Abständen ist ein natürlicher Mechanismus, um die Milchproduktion auf das Wachstum des Babys abzustimmen. Ein zusätzliches Zufüttern könnte die Still-Routine durcheinanderbringen und die Milchproduktion auf lange Sicht sogar beeinträchtigen.

In der Zeit des Clusterfeeding ist es wichtig, dass Mütter Unterstützung bekommen. Direkt nach der Entbindung und in den Tagen nach der Geburt bekommen die Mütter Unterstützung direkt auf der Station. Dort wird über das richtige Anlegen, die Häufigkeit des Stillens und andere wichtige Aspekte aufgeklärt. Aber auch im Wochenbett zu Hause kann eine weitere Betreuung von geschulten Hebammen viel Unsicherheit nehmen und die neue Situation unterstützend begleiten.

 

„Gerade in den ersten Wochen ist es wichtig, dass Mütter geduldig mit sich selbst sind und dem natürlichen Rhythmus des Babys vertrauen. Clusterfeeding ist ein Zeichen dafür, dass das Baby wächst, sich entwickelt und die Bindung zur Mutter vertieft wird."

  Ingrid HanschuhStillberatung, St. Anna Hospital Herne

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