Mütter können nach der Geburt oder während der Stillzeit mit einigen Stillproblemen konfrontiert werden. Für stechende Schmerzen beim Stillen oder Beschwerden an den Brustwarzen kann zum Beispiel eine Brustsoorinfektion sorgen.

Mütter können nach der Geburt oder während der Stillzeit mit einigen Stillproblemen konfrontiert werden. Für stechende Schmerzen beim Stillen oder Beschwerden an den Brustwarzen kann zum Beispiel eine Brustsoorinfektion sorgen.
„Soor wird oft unterschätzt, aber die Schmerzen, die durch die Infektion entstehen, können das Stillen enorm erschweren. Es ist wichtig, dass stillende Mütter auf die Symptome achten."
Stillberaterin, St. Anna Hospital Herne
Soor ist eine Hautpilzinfektion, die durch Hefepilze hervorgerufen wird. Der häufigste Erreger der Infektion ist der Hefepilz Candida albicans. Das Auftreten von einem Brustsoor ist beim Stillen keine Seltenheit. Dabei kann sowohl die Mutter als auch der Säugling betroffen sein.
Bei der Mutter äußert sich Brustsoor durch starke, stechende oder brennende Schmerzen in der Brust, die besonders während oder nach dem dem Stillen auftreten. In manchen Fällen bilden sich kleine Risse, Wunden oder Blasen auf den Brustwarzen, was das Stillen schmerzhaft machen lässt. Auch nach dem Stillen kann der Schmerz anhalten.
Säuglinge, die an einer infizierten Brust gestillt werden stecken sich oft an und der Pilz breitet sich im Mund- und Rachenbereich aus. Soor oder in dem Fall Mundsoor ist erkennbar durch weiße Beläge am Gaumen, auf der Schleimhaut im Inneren der Wangen und auf der Zunge. Diese Beläge lassen sich nicht einfach abwischen. Viele Säuglinge mit einer Pilzinfektion im Mundraum sind häufig unruhig und haben Schwierigkeiten beim beim Stillen.
Wie entsteht Brustsoor beim Stillen? Hefepilze, wie Candida albicans, als primärer Erreger von Soorinfektionen, kommen in jedem menschlichen Körper vor. Unter normalen Umständen werden die Konzentration und Verbreitung der Hefepilze durch das Zusammenspiel mit anderen Mikroorganismen kontrolliert und im Gleichgewicht gehalten.
Gerade in der Stillzeit kann es jedoch sein, dass es zu einem Ungleichgewicht kommt, was zu einer Vermehrung des Erregers und in der Folge zu Brustsoor beim Stillen führt.
Zu den Faktoren, die die Entstehung von Burstsoor begünstigen gehören:
Meist erkennt die Hebamme oder der Arzt Brustsoor aufgrund der typischen Beschwerden und anhand des Aussehens. Oft liegt gleichzeitig bei einem Säugling Mundsoor vor.
Nicht immer handelt es sich bei geröteten, schmerzenden Brustwarzen um Brustsoor. Manchmal liegen auch Infektionen der Brust (Mastitis) mit anderen Erregern vor oder die Brustwarzen sind wund, weil die Anlegetechnik ungünstig ist. Ein Arzt kann die Infektion erkennen.
„Die Diagnose von Brustsoor basiert oft auf den typischen Symptomen der Mutter und einer Untersuchung der Brustwarzen.“
Chefarzt der Frauenklinik und Geburtshilfe, Marien Hospital Witten
Brustsoor lässt sich mit Antipilzmitteln, sogenannten Antimykotika, behandeln. Meist verschreibt der Arzt zur Therapie von Brustsoor eine Salbe zum Auftragen auf die betroffenen Stellen.
Bei der Therapie von Brustsoor ist es wichtig, dass sowohl die betroffene Frau als auch das Baby behandelt werden. Denn der Soor an der Brust gelangt beim Stillen auch zum Kind.
Ein Brustsoor ist kein Grund zum Abstillen. Sinnvoll ist es, dass Mutter und Säugling parallel behandelt werden.
Damit es durch das Stillen aber nicht zu einer erneuten Infektion kommt, helfen weitere Hygiene-Tipps.
„Bei Brustsoor und Mundsoor ist es entscheidend, dass zusätzlich zur Mutter auch der Säugling behandelt wird, da der Pilz leicht übertragen werden kann.“
Chefarzt der Kinder und Jugendklinik, Marien Hosptal Witten
Normalerweise verschwinden die Beschwerden innerhalb des Behandlungszeitraums, in der Regel tritt schon nach wenigen Tagen eine Besserung ein.
Ingrid Hanschuh
Stillberatung
St. Anna Hospital Herne
Fon: 02325 986-23 74
Prof. Dr. med. Sven Schiermeier
Direktor
Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe
Standorte: Marien Hospital Witten | St. Anna Hospital Herne
Chefarzt
Frauenklinik und Geburtshilfe,
Standort: Marien Hospital Witten
Fon: 02302 173-1323
E-Mail: frauenklinik@
marien-hospital-witten.de
Dr. Bahman Gharavi
Chefarzt
Kinder- und Jugendklinik
Marien Hospital Witten
Fon 02302 173 - 1353
kinderklinik@elisabethgruppe.de