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Sport in der Schwangerschaft Wie viel Belastung ist gut für den Körper

Sport ist das A und O für einen gesunden Lebensstil. Aber gilt das auch während der Schwangerschaft? Ein Thema, das häufig mit Unsicherheiten verbunden ist. Boxen ist wohl nicht die richtige Sportart während der Schwangerschaft, aber es gibt viele Möglichkeiten, seinen Körper in dieser Zeit fit zu halten und ihn optimal auf die Geburt vorzubereiten.

Sport in der Schwangerschaft hat fast durchweg positive Auswirkungen und ist bei komplikationsfreien Schwangerschaften bedenkenlos möglich. „Entlastung der Wirbelsäule, Durchblutung der Haut, Anregung von Herz, Lunge und Stoffwechsel oder Lockerung und Kräftigung der Bewegungsmuskulatur. Die Liste der Vorteile von Sport während der Schwangerschaft ist lang“, sagt Valentin Menke, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des St. Anna Hospital Herne. Außerdem verringert ein Sportprogramm während der Schwangerschaft das Risiko einer Depression – sowohl vor als auch nach der Geburt.

 

„Entlastung der Wirbelsäule, Durchblutung der Haut, Anregung von Herz, Lunge und Stoffwechsel oder Lockerung und Kräftigung der Bewegungsmuskulatur. Die Liste der Vorteile von Sport während der Schwangerscahft ist lang."

  Valentin Menke, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des St. Anna Hospital Herne
 

„Je fitter der Körper, desto besser verkraftet er die Schwangerschaft, aber vor allem auch die Geburt.“

  Prof. Dr. Clemens Tempfer, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum

Den Körper optimal auf die Geburt vorbereiten

Viele der Vorteile von einem aktiven Lebensstil gelten natürlich auch außerhalb der Schwangerschaft. Wie aktiv Schwangere sein können, hängt auch vom Fitnesslevel vor der Schwangerschaft ab. Wer vorher bereits sportlich ambitioniert war, muss währenddessen nicht darauf verzichten. Aber auch Frauen, die vorher nicht sehr sportlich waren, sollten während der Schwangerschaft körperliche Aktivitäten in ihren Alltag integrieren. „Je fitter der Körper, desto besser verkraftet er die Schwangerschaft, aber vor allem auch die Geburt“, erklärt Prof. Dr. Clemens Tempfer, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum.

Außerdem: Wer sich in der Schwangerschaft regelmäßig sportlich betätigt hat und seine Muskeln stärken konnte, wird auch nach der Geburt wieder schneller in seine alte Form zurückkommen. „Wichtig ist es in jedem Fall, auf seinen Körper zu hören.“ Der kann nämlich in unterschiedlichen Phasen ein unterschiedliches Maß an Bewegung verlangen. Darauf gilt es zu hören, denn Sport in der Schwangerschaft sollte vorrangig Spaß und Entspannung bringen. Dennoch ist es ratsam, das Sportprogramm mit Arzt und Hebamme abzustimmen.

Die richtige Aktivität auswählen

Natürlich gibt es nicht „die eine Sportart“ während der Schwangerschaft. Grundsätzlich gilt: Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko oder intensivem Körperkontakt und zu hohe Anstrengungen sollten vermieden werden. Beim Krafttraining sollte lieber mit wenig Gewicht, aber dafür mit höherer Wiederholungszahl trainiert werden. Gemäßigtes Ausdauertraining an der frischen Luft ist optimal für jedes Fitnesslevel geeignet. „Nordic Walking, Radfahren, am besten auf dem Heimtrainer, oder Schwimmen eignen sich gut, um fit zu bleiben“, erklärt Dorothee Winkler, Stellvertretende Leitung des Zentrum für Prävention, Therapie, Rehabilitation und sportmedizinische Diagnostik am Standort Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum.

 

„Nordic Walking, Radfahren, am besten auf dem Heimtrainer, oder Schwimmen eignen sich gut, um fit zu bleiben.“

  Dorothee Winkler, Stellvertretende Leitung des Zentrum für Prävention, Therapie, Rehabilitation und sportmedizinische Diagnostik am Standort Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum

Für jede Schwangere sind Übungen, die den Beckenboden stärken empfehlenswert. Eine trainierte Beckenbodenmuskultur hilft Frauen dabei, die Geburt besser kontrollieren zu können, fördert die Rückbildung nach der Geburt und vermindert das Risiko später an Inkontinenz zu leiden. Die Bauchmuskeln hingegen sind eine Region, die nur mit Einschränkungen und auch nur zu Beginn der Schwangerschaft trainiert werden darf.

 

„Nicht jede Frau hat das Glück, eine komplikationslose Schwangerschaft zu erleben und einige leiden bereits vorher an Erkrankungen, die Sport in der Schwangerschaft nicht ermöglichen.“

  Prof. Dr. Sven Schiermeier, Direktor des Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe mit den Standorten Marien Hospital Witten und St. Anna Hospital Herne

Wann ist Sport in der Schwangerschaft tabu

„Nicht jede Frau hat das Glück, eine komplikationslose Schwangerschaft zu erleben und einige leiden bereits vorher an Erkrankungen, die Sport in der Schwangerschaft nicht ermöglichen“, sagt Prof. Dr. Sven Schiermeier, Direktor des Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe mit den Standorten Marien Hospital Witten und St. Anna Hospital Herne. Chronische Erkrankungen, Infektionskrankheiten, vorangegangene Fehlgeburten oder Blutungen in der Frühschwangerschaft sind Risikofaktoren, bei denen auf Sport in der Schwangerschaft verzichtet werden muss. Aber auch hier gilt der Grundsatz: Es sollte immer Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden. Dann kann individuell besprochen werden, welche sportlichen Aktivitäten während der Schwangerschaft unter Berücksichtigung des eigenen Fitnesslevels und möglichen (Vor-)Erkrankungen empfehlenswert sind.

Ihre Experten

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Prof. Dr. Sven Schiermeier

Direktor

Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
der St. Elisabeth Gruppe
Standort: Marien Hospital Witten | St. Anna Hospital Herne

Chefarzt

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Standort: Marien Hospital Witten
Fon 0 23 02 - 173 - 13 23
frauenklinik@marien-hospital-witten.de

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Prof. Dr. Clemens Tempfer

Direktor

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Marien Hospital Herne
Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
Fon 0 23 23 - 499 - 18 01
frauenheilkunde@marienhospital-herne.de

 

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Valentin Menke

Chefarzt

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
St. Anna Hospital Herne
Standort: Wanne-Eickel
Fon 0 23 25 - 986 - 23 01
gynaekologie@annahospital.de

 

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Dorothee Winkler
Stellvertretende Leitung


Zentrum für Prävention, Therapie, Rehabilitation und sportmedizinische Diagnostik Marien Hospital Herne Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
Fon 02323 - 499 - 1430
zptrs@marienhospital-herne.de