Frau trinkt Kräutertee

Tee für die Gesundheit Welche Sorte sich für welches Symptom eignet

Wenn eine Erkältung naht, der Bauch grummelt oder es beim Wasserlassen zwickt und brennt, greifen viele Menschen gerne zu einer Tasse Tee, um die Beschwerden zu lindern. In den Regalen von Supermärkten, Drogerien und Apotheken finden sich jedoch viele verschiedene Teesorten. Gar nicht so einfach, da die richtige Mischung zu finden.

Tee ist nicht gleich Tee. Manche Sorten haben eine aufputschende Wirkung, ähnlich wie Kaffee, anderen wird eine wohltuende, heilende Wirkung nachgesagt. Letzteres gilt vor allem für Kräutertees und Tees aus Heilpflanzen. Von Kamille über Brennnessel bis hin zur Süßholzwurzel – die Auswahl ist groß und die Wirkung teilweise sehr unterschiedlich. Welcher Tee die richtige Wahl ist, hängt deshalb ganz von den vorliegenden Beschwerden ab. Bevor zur Tasse gegriffen wird, sollten diese aber zunächst mit einem Arzt abgeklärt werden.

 

„Bei Atemwegen, die nicht zu trocken, sondern verschleimt sind, eignen sich dagegen Tees aus Süßholzwurzel oder Primel. Diese fördern das Abhusten und lösen so den Schleim.“

  Prof. Dr. Bernhard Henning, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Umweltmedizin und Naturheilverfahren des MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring

Erkältungskrankheiten einheizen

Erkältungskrankheiten heilen meist nach wenigen Tagen von alleine ab. Trotzdem können Halsschmerzen und Hustenreiz quälend sein. Ein warmer Tee kann da Linderung verschaffen. „Wenn der Hals kratzt oder ein trockener Reizhusten die Nacht zum Tag macht, können Tees mit Spitzwegerich, Eibischwurzel, Malvenblüten oder auch Isländisch Moos die Atemwege beruhigen. Sie enthalten Schleimstoffe, die sich über die gereizte Schleimhaut legen und diese so befeuchten“, erklärt Prof. Dr. Bernhard Henning, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Umweltmedizin und Naturheilverfahren des MVZ Herne – Ärzte Hölkeskampring. „Bei Atemwegen, die nicht zu trocken, sondern verschleimt sind, eignen sich dagegen Tees aus Süßholzwurzel oder Primel. Diese fördern das Abhusten und lösen so den Schleim.“

Wie man sich vor einer Grippe schützen kann, gibt es hier zum Nachlesen.

Welche Teesorten bei welchen Symptomen helfen

  • Spitzwegerich und Eibischwurzel: enthalten Schleimstoffe, die die Atemwege befeuchten und haben eine entzündungshemmende Wirkung
  • Malvenblüten und Isländisch Moos: enthalten Schleimstoffe, die die Atemwege befeuchten
  • Süßholzwurzel: entzündungshemmende Wirkung, verflüssigt den Schleim in den Atemwegen und erleichtert das Abhusten
  • Primel, auch Schlüsselblume: fördert die Schleimproduktion und erleichtert den Auswurf von Schleim

Verdauungsprobleme sanft lindern

Ein Griff ins Teeregal kann auch bei Magen-Darm-Beschwerden sinnvoll sein. Bei Blähungen und Krämpfen helfen beispielsweise Fenchel, Anis und Kümmel. Oftmals sind alle drei Heilpflanzen in einer Teemischung vereint. Diese wirkt krampflösend und verdauungsfördernd, weshalb sie auch bei Verstopfung eingesetzt werden kann. Neben diesen Teesorten hat sich auch Kamille als zuverlässiges Hausmittel bei Magen-Darm-Beschwerden erwiesen, vor allem bei Magenschmerzen. „Kamille wirkt entspannend auf verkrampfte Muskeln im Magen-Darm-Trakt. Außerdem hemmt sie das Wachstum von Bakterien“, so Prof. Henning.

Diese Teesorten helfen bei Verdauungs- problemen

  • Fenchel: verdauungsfördernde und krampflösende Wirkung
  • Anis: leicht entkrampfende Wirkung
  • Kümmel: krampflösende, blähungstreibende und verdauungsfördernde Wirkung
  • Kamille: entzündungshemmende, antibakterielle und krampflösende Wirkung

Harnwegsinfekte wegspülen

Harnwegsinfekte wie eine Blasenentzündung (Zystitis) können eine schmerzhafte Angelegenheit sein. „Bei einem solchen Infekt ist es vor allem wichtig, viel zu Trinken. Dafür eignen sich neben Wasser auch spezielle Teesorten, etwa Nieren- und Blasentees“, rät Dr. Albert Boehres, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Naturheilverfahren des MVZ Witten – Ärzte Marienplatz. Diese enthalten je nach Hersteller verschiedene Kräutermischungen, die harntreibend wirken.

 

„Harntreibende Teesorten eignen sich besonders bei einer Blasenentzündung, da häufiges Wasserlassen die Keime aus der Blase spült, die für den Infekt verantwortlich sind.“

  Dr. Albert Boehres, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Naturheilverfahren des MVZ Witten – Ärzte Marienplatz

„Harntreibende Teesorten eignen sich besonders bei einer Blasenentzündung, da häufiges Wasserlassen die Keime aus der Blase spült, die für den Infekt verantwortlich sind“, erklärt Dr. Boehres. Das kann schmerzhaft für Betroffene sein, lässt die Beschwerden aber schneller abklingen. Zu den am häufigsten verwendeten Heilpflanzen gehören unter anderem Brennnessel, Bärentraubenblätter sowie das Goldrutenkraut.

„Wenn sich die Beschwerden jedoch verschlimmern oder länger als drei Tage andauern, reichen Hausmittel nicht mehr aus und eine Therapie mit Antibiotika kann notwendig werden“, so Dr. Boehres. Als Alternative zu einem herkömmlichen Antibiotikum bietet sich auch ein pflanzliches Antibiotikum an, zum Beispiel aus Kapuzinerkresse und Meerrettich. „Um die weitere Behandlung zu besprechen, sollten Betroffene bei anhaltenden Beschwerden unbedingt ihren Haus- oder Frauenarzt aufsuchen.“

Diese Teesorten helfen bei Harnwegs- infekten

  • Brennnessel: harntreibende, schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung
  • Bärentraubenblätter:  hemmen das Wachstum von Bakterien (antimikrobiell), entzündungshemmende Wirkung

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