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Verschleißerkrankung Arthrose Wenn die Gelenke schmerzen

Rund fünf Millionen Menschen leiden in Deutschland an Arthrose. Damit handelt es sich um die häufigste Gelenkerkrankung. Doch was genau ist Arthrose eigentlich? Bei Menschen, die unter Arthrose leiden, wird die schützende Knorpelschicht im Gelenk dünner. Durch die fehlende, schützende Knorpelschicht kann es zu Veränderungen der Knochen kommen. Typische Symptome sind Schwellungen in den Gelenken, ein Steifigkeitsgefühl, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.  

Primäre und sekundäre Arthrose

Unterschieden wird zwischen einer primären und einer sekundären Arthrose. „Eine primäre Arthrose wird in der Regel durch eine Fehlstellung der Gelenke verursacht. Eine sekundäre Arthrose hingegen wird durch ein bestimmtes Ereignis ausgelöst z. B. durch eine Verletzung oder Belastung bei bestimmten Sportarten“, erklärt Prof. Dr. Sebastian Rütten, Direktor des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie der St. Elisabeth Gruppe.

Arthrose erkennen

Um festzustellen, ob ein Patient an Arthrose erkrankt ist, untersucht der behandelnde Arzt zunächst die Gelenkstellung und Gelenkfunktion. Zusätzlich wird meist eine Röntgenaufnahme gemacht. Anhand der Röntgenaufnahme lässt sich das Stadium der Erkrankung erkennen. „Da Knorpel eine geringere Dichte als Knochen aufweist, ist dieser nicht auf der Gelenkaufnahme zu erkennen, sodass zwischen dem Gelenk ein Spalt sichtbar ist. Je schmaler der Spalt auf dem Röntgenbild ist, desto mehr Knorpelgewebe ist bereits abgetragen“, erklärt Dr. med. Dr. Oliver Meyer, Chefarzt des Zentrums für Becken-, Hüft-. Knie- und Fußchirurgie. Um Arthrose im Anfangsstadium zu erkennen oder weiterführende Informationen zu erhalten, kann zudem eine MRT- oder CT-Untersuchung erfolgen. Dadurch entstehen noch detailliertere Bilder.

Gelenkverschleiß behandeln

Bei einer sekundären Arthrose sollten Patienten darauf achten, die betroffenen Gelenke beim Sport gesund zu belasten, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Darüber hinaus kann Arthrose mit Hilfe von verschiedenen Ansätzen behandelt werden:

  • Medikamenten
  • physikalischer Therapie
  • operativen Behandlungsverfahren
 

„Bei einer medikamentösen Schmerztherapie kommen sogenannte Analgetika wie Paracetamol und Novaminsulfon oder entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz.“

  Dr. Roderich Heikenfeld, Chefarzt des Zentrums für Schulter-, Ellenbogen- Handchirurgie

„Bei einer medikamentösen Schmerztherapie kommen sogenannte Analgetika wie Paracetamol und Novaminsulfon oder entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz“, sagt Dr. Roderich Heikenfeld, Chefarzt des Zentrums für Schulter-, Ellenbogen- Handchirurgie. Um die Schmerzen zu behandeln, können auch Glukokortikoide (Kortison) oder Hyaluronsäure direkt in das Gelenk gespritzt werden.

Da Bewegungsmangel den Knorpelabbau beschleunigen kann, ist Bewegung für Menschen, die unter Arthrose leiden, besonders wichtig. Dafür eignen sich gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren. Auch verschiedene Arten von Physiotherapie können die Muskulatur und den Bewegungsapparat stärken.

Ist die Arthrose konservativ nicht behandelbar, kann diese auch operativ behandelt werden. Wenn der Verschleiß sehr weit fortgeschritten ist, kann z. B. ein künstlicher Gelenkersatz zum Einsatz kommen.

doc

Dr. med. Roderich Heikenfeld

Chefarzt

Zentrum für Schulter-, Ellenbogen- und Handchirurgie
Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie
der St. Elisabeth Gruppe - Katholische Kliniken Rhein-Ruhr
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zou@elisabethgruppe.de