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Wenn das Gewicht geht, aber die Haut bleibt Hautstraffung nach Adipositas

Adipositas-Patienten, die ihr Gewicht reduziert haben, benötigen häufig eine plastische und rekonstruktive Operation. Denn durch einen Gewichtsverlust kommt es zu überschüssiger Haut zum Beispiel an Bauch, Brüsten, Beinen, Armen und dem Gesäß. Die überschüssige Haut führt häufig zu Rötungen, Entzündungen und nässenden Wunden, die sich auch durch Hygiene nicht vermeiden lassen.

Der Body-Mass-Index (BMI) ist ein Indikator für Übergewicht und setzt das Körpergewicht in Relation zur Körpergröße. Menschen mit einem BMI von über 30kg/m2 gelten als adipös. Adipositas (Fettleibigkeit) ist eine Erkrankung, bei der sich überschüssiges Fett angesammelt hat. Hauptursache für Übergewicht und Adipositas sind eine zu energiereiche Ernährung und ein Mangel an Bewegung. Mithilfe des multimodalen Konzepts, einer Kombination aus Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie, können Menschen mit Adipositas ihr Gewicht reduzieren. Wenn dies nicht zum Erfolg führt, kann eine zusätzliche magenverändernde Operation bei der Abnahme unterstützen. Zu solchen Eingriffen, auch bariatrische Operationen genannt, zählen die Behandlungsverfahren des Schlauchmagens und des Magenbypasses.

 

„Die Haut wird durch massives Übergewicht, wie es bei einer Adipositas der Fall ist, stark beansprucht und überdehnt.“

  Prof. Dr. Dr. Heiko Sorg, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie des Marien Hospital Witten

Probleme nach dem Gewichtsverlust

Wenn das Gewicht sinkt, bleibt häufig überschüssige Haut zurück. „Die Haut wird durch massives Übergewicht, wie es bei einer Adipositas der Fall ist, stark beansprucht und überdehnt“, erklärt Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie des Marien Hospital Witten. Häufig besteht zusätzlich eine Bindegewebsschwäche. Kommt es dann zu einer großen und raschen Gewichtsabnahme, fehlen die bisherigen Fettpolster und die Haut erschlafft.

Bei vielen Alltagsbewegungen stört die überflüssige Haut, es kommt zu Rötungen mit Brennen und Jucken an den betroffenen Hautstellen. Es kann zusätzlich Wundflüssigkeit entstehen. Besonders in der warmen Jahreszeit, wenn der Körper bei heißen Temperaturen mehr schwitzt, stellt das ein Problem dar. Auch eine umfassende Hygiene kann diese Wunden und Entzündungen nicht verhindern, die die Lebensqualität und Beweglichkeit einschränken und Schmerzen verursachen.

Plastische Chirurgie ersetzt die Abnahme nicht

Die Plastische Chirurgie kann Patienten nach einer Gewichtsabnahme unterstützen. „Eine Hautstraffung ersetzt jedoch keine Gewichtsabnahme, denn es handelt sich dabei nicht um eine Fettabsaugung“, erklärt Prof. Dr. Dr. Heiko Sorg. „Das Zielgewicht muss erreicht und mindestens sechs Monate gehalten sein, wenn der Eingriff ansteht.“ Anschließende Gewichtsschwankungen können das operative Ergebnis negativ beeinflussen, darum ist ein stabiles Gewicht Voraussetzung für den operativen Eingriff.

 

„Das Zielgewicht muss erreicht und mindestens sechs Monate gehalten sein, wenn der Eingriff ansteht.“

  Prof. Dr. Dr. Heiko Sorg, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgiedes Marien Hospital Witten.

Verschiedene Operationsmöglichkeiten für unterschiedliche Körperregionen

Zur Straffung verschiedener Körperteile sind mehrere Operationen nacheinander nötig. „In der Regel ist die Bauchdeckenstraffung der erste Eingriff“, so Prof. Dr. Dr. Heiko Sorg. „Danach sind weitere Straffungen an anderen Körperteilen möglich.“ Zu diesen zählen die Bruststraffung, die Oberarmstraffung, die Oberschenkel- und Unterschenkelstraffung, die Gesäßstraffung und die Schamhügelstraffung. An all diesen Körperstellen kann sich überschüssige Haut bilden.

Straffungsoperation – und dann?

Nach den Operationen ist es wichtig, schnell wieder in Bewegung zukommen. In den ersten Tagen sollten darum direkt die ersten Schritte gemacht, jedoch noch kein Sport getrieben werden. Leichte sportliche Betätigung oder körperliche Anstrengung ist nach vier bis sechs Wochen möglich, Sportarten, die das Gewebe stark beanspruchen, müssen zwei bis drei Monate warten. Kompressionskleidung unterstützt zusätzlich den Heilungsprozess.

 

„Das endgültige Ergebnis kann bei großen Operationen zum Teil erst nach Wochen bis Monaten vollständig sichtbar werden.“

  Prof. Dr. Dr. Heiko Sorg, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie des Marien Hospital Witten.

Das Operationsergebnis nach einer Wiederherstellungsoperation ist dauerhaft und hält viele Jahre an. Erneute Gewichtsschwankungen sowie der natürliche Alterungsprozess können jedoch über die Zeit zu einer erneuten Veränderung des Körpers führen. „Das endgültige Ergebnis kann bei großen Operationen zum Teil erst nach Wochen bis Monaten vollständig sichtbar werden“, so Prof. Dr. Dr. Heiko Sorg.

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