Prostatakrebs

Prostatakrebs vs. gutartige Prostatavergrößerung Frühzeitig erkennen, richtig unterscheiden

Prostatabeschwerden betreffen viele Männer, insbesondere in zunehmendem Alter. Doch wie kann man zwischen einer gutartigen Prostatavergrößerung, auch benigne Prostatahyperplasie genannt, und Prostatakrebs unterscheiden? Beide Erkrankungen können ähnliche Symptome hervorrufen, obwohl Prostatakrebs im Frühstadium keine Beschwerden verursacht.

Gutartige Prostatavergrößerung und Prostatakrebs – Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Bei jungen Männern hat die Prostata etwa die Größe einer Kastanie oder Walnuss. Sie umschließt den oberen Teil der Harnröhre, die direkt durch die Prostata verläuft. Mit zunehmendem Alter steigt die Anzahl der Prostatazellen, was zu einer Vergrößerung der Prostata führt.  

Die gutartige Prostatavergrößerung betrifft einen Großteil der Männer über 50 und kann zu verschiedenen Beschwerden beim Wasserlassen führen. Diese Symptome umfassen:

  • Einen schwachen Harnstrahl oder völligen Harnverhalt
  • Einen unterbrochenen Harnstrahl
  • Schwierigkeiten beim Starten des Wasserlassens
  • Pressen beim Wasserlassen
  • Nachtröpfeln nach dem Wasserlassen
  • Das Gefühl, dass die Blase nicht vollständig entleert ist
  • Häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen
  • Nächtliches Wasserlassen
  • Starken, nicht zurückhaltbaren Harndrang
  • Schmerzen beim Wasserlassen

Zusätzlich können durch eine vergrößerte Prostata auch sexuelle Probleme wie Erektionsstörungen, verminderter Samenerguss und Schmerzen bei der Ejakulation auftreten.

„Prostatakrebs kann ähnliche Symptome verursachen, da auch hier eine Vergrößerung der Prostata die Harnröhre einengt. Der Unterschied liegt jedoch in der Ursache: Während benigne Prostatahyperplasie eine gutartige Zellvermehrung ist, handelt es sich bei Prostatakrebs um bösartige Tumorzellen“, erklärt Prof. Dr. Noldus, Direktor der Klinik für Urologie des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum.

image

Die Symptome einer gutartigen Prostatavergrößerung und Prostatakrebs sind zwar ähnlich, aber es gibt Unterschiede in der Häufigkeit und Intensität. Bei einer gutartigen Prostatavergrößerung sind die Beschwerden meist weniger akut und entwickeln sich langsam. Prostatakrebs kann zunächst auch ohne spürbare Symptome voranschreiten und wird oft erst bei einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt.

Wir verwenden Drittanbieter, um diesen Inhalt darzustellen.
Bitte akzeptiere "Instagram Content", um diesen Inhalt anzuzeigen.

Gutartige Prostatavergrößerung und Prostatakrebs – Diagnose

Bei Männern über 45 Jahren sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen entscheidend, um frühzeitig zwischen einer gutartigen Prostatavergrößerung und Prostatakrebs unterscheiden zu können. Die Untersuchung umfasst in der Regel eine rektale Untersuchung, bei der die Prostata abgetastet wird, sowie einen PSA-Test.

 

„Ein erhöhter PSA-Wert kann auf eine Vergrößerung der Prostata hinweisen, ist jedoch nicht spezifisch für Prostatakrebs, sondern kann auch bei einer gutartigen Prostatavergrößerung oder Entzündungen erhöht sein“

  Prof. Dr. NoldusDirektor der Klinik für Urologie des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum

Wenn die Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchung auffällig sind, folgen weiterführende Untersuchungen. Dazu gehört meist eine MRT- und Ultraschalluntersuchung und bei Verdacht auf Prostatakrebs eine Biopsie, um Gewebeproben der Prostata zu entnehmen und mikroskopisch zu untersuchen. Dies hilft, die genaue Ursache der Beschwerden festzustellen und eine gezielte Behandlung zu planen.

Gutartige Prostatavergrößerung und Prostatakrebs – Behandlung

Die Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung hängt von der Schwere der Symptome ab. Mildere Beschwerden können oft durch Lebensstiländerungen und pflanzliche Arzneimittel gelindert werden. Wenn Medikamente nicht ausreichend wirken oder bei schweren Beschwerden, die den Alltag stark beeinträchtigen, kommen operative Verfahren zum Einsatz.

Prostatakrebs wird ebenfalls abhängig vom Stadium der Erkrankung und dem Gesundheitszustand des Patienten behandelt. In einem frühen Stadium kann Prostatakrebs durch operative Entfernung der Prostata, Strahlentherapie oder eine medikamentöse Therapie behandelt werden. Bei fortgeschrittenem Krebs kommen oft kombinierte Therapieansätze zum Einsatz.

Ihr Experte

doc

Prof. Dr.  Joachim Noldus

Direktor, Klinik für Urologie

Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum

Fon 02323 499-2301

urologie@marienhospital-herne.de