Eine Punktion dient nicht nur zur Diagnose von Erkrankungen des Babys, sondern auch zu deren Behandlung im Bauch der Mutter. Einige kindliche Fehlbildungen sind beispielsweise mit einer ausgeprägten Vermehrung der Fruchtwassermenge verbunden. „Zu viel Fruchtwasser kann zu vorzeitigen Wehen, einem Blasensprung oder Atemnot bei der Schwangeren führen“, erläutert Prof. Dr. Clemens Tempfer. Eine Fruchtwasserdrainage, bei der der Arzt durch Punktion Fruchtwasser aus der Fruchtwasserhöhle entnimmt, kann in solchen Fällen zu einer Verlängerung der Schwangerschaft führen.
Wird beim Ungeborenen bereits eine Blutarmut diagnostiziert, kann über die Punktion der Nabelschnur eine Bluttransfusion durchgeführt werden. Weitere Erkrankungen des Ungeborenen im Mutterleib, etwa eine vergrößerte Harnblase und dadurch verursachter Urinrückstau in der Niere oder eine Ansammlung von Flüssigkeit im Bauch und Brustkorb, werden mit Hilfe eines Katheters behandelt. Dafür setzt der Arzt einen sehr feinen Schlauch in die entsprechende Region des Fetus ein, über den die überschüssige Flüssigkeit abgeleitet wird.