Frau mit Nasenbluten auf der Couch

Plötzliches Nasenbluten: Was dahintersteckt und was schnell hilft

Mitten im hektischen Alltag, ob wir gerade am Schreibtisch sitzen, einkaufen oder entspannt spazieren gehen, kann ein plötzlicher Tropfen Blut aus der Nase eine ziemlich unangenehme Überraschung sein. Nasenbluten, in der Medizin auch als Epistaxis bekannt, ist ein Phänomen, das Menschen aller Altersgruppen treffen kann. Oftmals als belanglos abgetan, verbergen sich hinter diesem scheinbar gewöhnlichen Ereignis jedoch mögliche Anzeichen für ernstere gesundheitliche Probleme. Dieser Artikel klärt über die Ursachen und Symptome von Nasenbluten auf und zeigt praktische Tipps auf, wie man Nasenbluten vorbeugt und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen schnell helfen.

Wie wird Nasenbluten therapiert?

Die Diagnose von Nasenbluten beinhaltet oft eine gründliche Untersuchung der Nasenschleimhaut sowie eine ausführliche Befragung des Patienten zu seiner medizinischen Vorgeschichte. „In Fällen von anhaltendem oder schwerem Nasenbluten können Blutuntersuchungen oder bildgebende Verfahren hilfreich sein, um die genaue Ursache von Nasenbluten zu ermitteln“, sagt Dr. med. Carola A. Heppner-Szymyslik, Fachärztin für Innere Medizin am MVZ Herne.

 

 

„Erst nach einer Untersuchung können wir eine Behandlungsmethode für den Patienten entwickeln, die dann maßgeschneidert ist und darauf abzielt, die Blutung effektiv zu stoppen und potenzielle Komplikationen zu vermeiden.“

  Dr. med. Carola A. Heppner-Szymyslik, Fachärztin für Innere Medizin am MVZ Herne

„Erst nach einer Untersuchung können wir eine Behandlungsmethode für den Patienten entwickeln, die dann maßgeschneidert ist und darauf abzielt, die Blutung effektiv zu stoppen und potenzielle Komplikationen zu vermeiden.“

Die Art der Nasenbluten-Behandlung variiert nach Ursache und Schwere der Blutung. Um ein immer wiederkehrendes Nasenbluten zu stoppen, können eine Nasentamponade, eine Verödung der blutenden Gefäße oder sogar chirurgische Eingriffe zur Blutstillung notwendig werden. Bei erhöhten Blutdruckwerten sollte zudem der Blutdruck eingestellt werden.

Tipps gegen Nasenbluten

Was tun bei Nasenbluten? – Nasenbluten stoppen in drei Schritten:

Um die Blutung schnell zu stoppen, spielen Sofortmaßnahmen eine wichtige Rolle. Folgende erste Maßnahmen können weiterhelfen:

Schritt 1: Aufrecht hinsetzen und den Kopf nach vorne beugen, um den Blutdruck zu verringern. Wichtig: Nicht den Kopf in den Nacken legen, da sonst die Gefahr des Verschluckens besteht.

Schritt 2: Die Nasenflügel zusammendrücken, um den Blutfluss zu stoppen.

Schritt 3: Etwas Kaltes im Nacken auftragen, um die Blutgefäße zu verengen und die Blutung zu stoppen.

In schwereren Fällen, insbesondere bei wiederholten, starken oder länger andauernden Blutungen, können folgende Maßnahmen weiterhelfen:

  • Nasentamponaden einsetzen, um die Blutung zu stoppen
  • Die Blutgefäße veröden lassen, um sie zu verschließen
  • Gegebenenfalls chirurgische Eingriffe erwägen, um die zugrunde liegenden Probleme zu behandeln, besonders bei wiederholten oder starken Blutungen

Bei Allergien, insbesondere Heuschnupfen, empfiehlt es sich, diese zu testen und möglichst einer entsprechenden Therapie zuzuführen. „Durch eine konsequente Allergie-Therapie kann auf Dauer die anhaltende Entzündung der Nasenschleimhaut vermindert werden und so auch das wiederholte Nasenbluten aufhören“, erläutert Petra Stuckmann.

Praktische Tipps zur Vorbeugung von Nasenbluten

  • Nasenschleimhaut durch ausreichend Flüssigkeit feucht halten, besonders in den trockenen Wintermonaten
  • Zur Pflege z.B. Meersalzwasser-Nasensprays mit speziellen Pflegestoffen wie Dexpanthenol oder Hyaluronsäure oder Nasensalben mit dem Wirkstoff Dexpanthenol verwenden
  • Vitaminreich und ausgewogen ernähren
  • starkes Schnäuzen oder Nasenbohren vermeiden
  • Die Nase bei Bedarf mit einer Nasendusche reinigen
  • bei erhöhter Blutungsneigung oder Allergien das Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum und Kontaktsportarten vermeiden
Wie kann man Nasenbluten vorbeugen?

Für Patienten, die Blutdruckmedikamente einnehmen

Wer Blutdruckmedikamente wie z. B. Blutverdünner einnimmt, sollte über mögliche Wechselwirkungen informiert sein: Betroffene können den Blutdruck messen, denn durch die Absenkung des Blutdruckes kann auch die Blutung gestillt werden. Stoppt die Blutung nicht, sollte der Patient sich an seinen Arzt, ggf. auch an die 112 wenden, insbesondere wenn blutverdünnende Medikamente eingenommen werden.

Ihre Experten

doc

Dr. med. Carola A. Heppner-Szymyslik

Fachärztin für Innere Medizin, Hausärztliche Versorgung, Palliativmedizin, Reisemedizinische Gesundheitsberatung (CRM), Naturheilverfahren, Ernährungsmedizin DAEM/DGEM

 

Petra Stuckmann

Petra Stuckmann

Fachärztin für Allgemeinmedizin, Allergologie, Reisemedizinische Gesundheitsberatung (CRM), Lehrpraxis der Ruhr-Universität Bochum, Gelbfieber-Impfstelle