„Handelt es sich um eine bereits fortgeschrittene Form der Neuroforamenstenose mit starken Schmerzen oder Lähmungserscheinungen, kann zumeist stationär eine multikonzeptionelle Schmerztherapie durchgeführt werden“, erklärt Prof. Rütten. Neben intensiveren Therapieeinheiten wie Kälte- oder Wärmetherapie, Massagen sowie Elektrotherapie kommt hierbei insbesondere die interventionelle Therapie im Operationssaal zum Einsatz. „Dabei werden Medikamente bei direkter Sicht unter Röntgenkontrolle mittels feiner Nadeln direkt in den betroffenen Bereich der Wirbelsäule verabreicht. Zudem kann so bei mehreren erkrankten Bereichen der Wirbelsäule eine bessere Eingrenzung des Hauptbefundes erfolgen.“ Häufig lassen sich die Beschwerden auf diese Weise so gut lindern, dass keine Operation notwendig ist. Sollte dies jedoch unvermeidbar sein, bietet sich hierfür ein innovatives minimal-invasives Operationsverfahren an. Es wurde von den Experten des Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der St. Elisabeth Gruppe im St. Anna Hospital Herne entwickelt und kommt mittlerweile weltweit zum Einsatz. „Bei diesem Verfahren erfolgt der Eingriff mittels eines Endoskops, welches nicht größer als ein Kugelschreiber ist. Es schont das umliegende Gewebe und bietet eine optimale Sicht“, so der Experte. Je nach Ursache der Neuroforamenstenose werden dann beispielsweise knöcherne Anteile des betroffenen Wirbelgelenkes weggefräst, die den Nerv einengen. Sollte ein Bandscheibenvorfall im Bereich des Nervenaustrittsloches der Auslöser für die Beschwerden sein, wird der ausgetretene Teil der Bandscheibe, der Druck auf den Nerv ausübt, entfernt.
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