Marisken sind Hautlappen am Anus

Marisken Wann ist eine Operation notwendig?

Marisken sind Hautlappen, die am äußeren Rand des Anus entstehen. In den meisten Fällen verursachen Marisken keine Beschwerden, doch bei einigen Personen können sie Probleme verursachen. Insbesondere wenn sie die Hygiene beeinträchtigen oder wiederholt Entzündungen hervorrufen, kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich werden.

Marisken oder Analmarisken entstehen häufig nach einer Analvenenthrombose oder durch chronische Hautrisse (Fissuren), die durch den Druck beim Stuhlgang entstehen. Auch nach einer Schwangerschaft können sie vermehrt auftreten. Diese Hautlappen sind meist weich und schmerzfrei, können jedoch die Hygiene beeinträchtigen, da in den Falten Stuhlreste hängen bleiben. Dies kann in einigen Fällen zu Entzündungen, Juckreiz, Brennen oder Hautrötungen führen. Im Gegensatz zu den Hämorrhoiden füllen sie sich nicht beim Pressen während der Darmentleerung.

 

„Die Diagnose von Marisken kann meist durch eine einfache Inspektion erfolgen. Eine detailliertere Untersuchung ist nur dann erforderlich, wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen werden müssen.“

  Prof. Dr. Dirk BauschDirektor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Marien Hospital Herne

Diagnose der Marisken

Die Diagnose von Marisken ist in der Regel unkompliziert und erfolgt durch eine einfache Sicht- und Tastuntersuchung der äußeren Region des Anus. Weitere Untersuchungen, wie eine Proktoskopie, sind nur notwendig, wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen werden müssen oder wenn zusätzliche Symptome wie Schmerzen oder Blutungen vorliegen.

Nicht immer ist eine Operation notwendig

Konservative Behandlungsverfahren

In vielen Fällen benötigen Marisken keine Behandlung. Wenn jedoch Beschwerden wie Juckreiz oder Entzündungen auftreten, können konservative Maßnahmen zur Linderung der Symptome beitragen. Eine gängige Methode ist die Anwendung von zinkhaltigen Salben, die entzündungshemmend wirken und die Haut beruhigen. Diese Salben können helfen, Juckreiz und leichte Entzündungen zu lindern.

Operative Behandlungsverfahren

Die operative Entfernung von Marisken wird selten aus medizinischen Gründen notwendig, da sie in der Regel keine ernsthaften gesundheitlichen Probleme verursachen.

Eine Operation kann jedoch in Betracht gezogen werden, wenn die Marisken:

  • die Hygiene erschweren
  • wiederholt Entzündungen verursachen
  • die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen
  • auch ästhetische Gründe können eine Rolle spielen
 

„Die Entfernung von Marisken ist ein relativ einfacher Eingriff, der unter lokaler Betäubung durchgeführt wird. Wenn mehrere Marisken entfernt werden müssen, kann eine Kurznarkose sinnvoll sein.“

  Prof. Dr. Metin SenkalChefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Marien Hospital Witten
Analmarisken

Die Entfernung erfolgt in der Regel ambulant unter lokaler Betäubung. Die Hautlappen werden vorsichtig entfernt, wobei darauf geachtet wird, keine unnötigen Narben zu hinterlassen und eine Verengung der Analregion zu verhindern. Bei umfangreicheren Eingriffen, wie der Entfernung mehrerer Marisken, kann eine Kurznarkose erforderlich sein. Die Wunden bleiben meist offen und heilen innerhalb von 2 bis 4 Wochen ab. Regelmäßiges Ausspülen mit Wasser und das Vermeiden von Reizung sind dabei entscheidend. Nach der Operation ist eine sorgfältige Nachsorge wichtig, um Infektionen zu vermeiden und eine schnelle Heilung zu fördern.

Ihre Experten

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Prof. Dr. med. Dirk Bausch

Direktor
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
Fon: 02323 499-1478
E-Mail: chirurgie@
marienhospital-herne.de

 

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Prof. Dr. med. Metin Senkal

Chefarzt
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Marien Hospital Witten
Fon: 02302 173-1203
E-Mail: chirurgie@
marien-hospital-witten.de