„Eine Operation kommt nur in Frage, wenn die Leber noch vergleichsweise gesund ist und gut funktioniert“, erläutert Prof. Dr. Metin Senkal, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Marien Hospital Witten. Dann entnimmt der Chirurg den Teil der Leber, in dem sich der Tumor befindet. Zusätzlich wird vorsichtshalber auch das umliegende gesunde Gewebe entfernt, um sicherzustellen, dass keine Krebszellen im Körper verbleiben. Diese Eingriffe können auch minimal-invasiv, also mit wenigen kleinen Schnitten, erfolgen. Aufgrund ihrer hervorragenden Regenerationsfähigkeit kann die Leber innerhalb kurzer Zeit nachwachsen.
Ist sie jedoch zu stark geschädigt, beispielsweise durch eine weit vorangeschrittene Leberzirrhose, kann eine Transplantation zu besseren Ergebnissen führen als eine Teilentfernung der Leber. Diese kann jedoch nur eingeschränkt zum Einsatz kommen. „Da es sich bei einer Transplantation um einen großen, belastenden Eingriff handelt, kann diese aber nicht bei jedem Patienten in Betracht gezogen werden“, erklärt Dr. Nurettin Albayrak, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Anna Hospital Herne. Zudem sieht das Immunsystem des Körpers die neue Leber als Fremdkörper an und versucht, diese abzustoßen, weshalb Transplantationspatienten ihr Leben lang Medikamente einnehmen müssen. Dadurch entsteht ein erhöhtes Infektionsrisiko.