Leber contra Alkohol

Leber contra Alkohol Was passiert nach dem Konsum?

Gestern noch bester Laune und heute schon krank? Wer beim Feiern viele alkoholische Getränke trinkt, der blendet gerne den nächsten Morgen aus. Doch auch die beste Feier ist irgendwann vorbei und dann kommt er: Der Kater. Kopfschmerzen, Übelkeit und Unwohlsein kennen die meisten. Doch wer ist dabei wirklich der Leidtragende nach zu hohem Alkoholkonsum?

Die Leber – ein Superorgan

Die Leber ist das zentrale Organ des gesamten Stoffwechselprozesses. Egal ob Fette, Kohlenhydrate oder Eiweiße, das bis zu 2 Kilogramm schwere Organ wandelt die Stoffe in die jeweiligen Endprodukte um. Aber nicht nur das: „Die Leber bildet lebenswichtige Eiweiße, verwertet Nahrungsbestandteile und produziert Gallenflüssigkeit“, berichtet Dr. Viktor Rempel, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie im St. Anna Hospital Herne. Außerdem hat die Leber auch eine Reinigungsfunktion für den Körper, das heißt sie baut giftige Stoffe ab und transportiert sie zum Gallensystem, von wo aus sie über den Urin ausgeschieden werden.

 

„Die Leber bildet lebenswichtige Eiweiße, verwertet Nahrungsbestandteile und produziert Gallenflüssigkeit.“

  Dr. Viktor RempelChefarzt
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Die Grenzen kennen

Statistisch gesehen trinkt jeder Deutsche jährlich rund 138,4 Liter alkoholische Getränke, was fast 9,6 Liter reinem Alkohol entspricht. Die Menge birgt ein gesundheitliches Risiko: „Bei dauerhaftem und wiederholt erhöhtem Alkoholkonsum werden viele Organe geschädigt. Darunter fallen zum Beispiel das Gehirn, das Herz, die Haut oder auch die Leber“, erklärt Dr. med. univ. Branka Zoric, Oberärztin der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Witten. Natürlich ist nicht direkt jeder Tropfen Alkohol schädlich. „Nur wer dauerhaft und vermehrt Alkohol zu sich nimmt, möglicherweise sogar schon Ansätze einer Sucht zeigt, geht gesundheitliche Risiken ein“, führt der Mediziner aus. Ein guter Anhaltspunkt für ein akzeptables Limit sind ein Standardglas (0,25 Liter Bier oder 0,1 Liter Wein) bei Frauen bzw. zwei Standardgläser bei Männern pro Tag. In Zahlen ausgedrückt sind das 12 Gramm Alkohol bei Frauen und 24 Gramm Alkohol bei Männern. Zudem sollte mindestens an zwei Tagen pro Woche kein Alkohol konsumiert werden. Wer über diese Grenze hinaus Alkohol trinkt, riskiert gesundheitliche Schäden.

Was passiert nach dem Konsum?

Die Folgen eines missbräuchlichen Alkoholkonsums sind sehr unterschiedlich. So wird die Haut beispielsweise sehr grobporig und wirkt gerötet. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt und auch das Gehirn wird dauerhaft geschädigt. Doch auch die Leber, das eigentliche Superorgan, nimmt großen Schaden: „Die Leberzellen fangen an, Fette zu speichern, sodass sich eine sogenannte Fettleber entwickelt. Im weiteren Verlauf kann sogar eine lebensgefährliche Leberzirrhose entstehen“, verdeutlicht Dr. Johannes Schweinfurth, Leitender Arzt der Abteilung für Gastroenterologie des Marien Hospital Herne . Weitere Informationen über eine Leberzirrhose sowie über deren Diagnose und Behandlung erhalten Sie hier.

Tipps:

  • Nicht auf nüchternen Magen trinken.
  • Trinken Sie zu jedem Glas Alkohol auch ein Glas Wasser.
  • Rauchen Sie nicht, während Sie Alkohol trinken.
  • Vermeiden Sie alkoholische Getränke mit viel Zucker.
  • Trinken Sie am nächsten Morgen viel Wasser.
  • Ein deftiges Frühstück (fett- und eiweißreiche Kost) hilft dem Körper, den Mineralhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
  • Bewegen Sie sich an der frischen Luft und machen Sie einen ausgiebigen Spaziergang.
  • Der wichtigste Tipp: Übertreiben Sie es mit dem Alkohol nicht!

Ihre Experten

doc

Dr. med. Viktor Rempel

Chefarzt
Klinik für Gastroenterologie
St. Anna Hospital Herne
Fon 0 23 25 - 986 - 21 51
medklinik2@annahospital.de

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Dr. med. univ. Branka Zoric

Oberärztin
Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Pneumologie
Marien Hospital Witten
Fon 0 23 02 - 173 - 13 71
innere-medizin@marien-hospital-witten.de

 

doc

Dr. med. Johannes Schweinfurth

Leitender Arzt
Abteilung für Gastroenterologie
Marien Hospital Herne
Fon 0 23 23 - 499 - 51 74
gastroenterologie@marienhospital-herne.de