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Fiese Fisteln Wenn Anal- und Steißbeinfisteln Ärger machen

Sie sind sehr klein, machen aber großen Ärger: Die Rede ist von Anal- und Steißbeinfisteln. Diese röhrenartigen Verbindungen, die Entzündungen und Schmerzen verursachen können, treffen mehr Männer als Frauen. Während früher größere Operationen mit längerer Heilungsphase zur Behandlung nötig waren, setzen Spezialisten heute auf moderne Laserverfahren.

In der Proktologie machen Anal- und Steißbeinfisteln einen bedeutenden Teil der Patientenfälle aus. Bisherige operative Therapieverfahren waren nicht nur schmerzhaft, oft kam es dabei auch zu einer Beeinträchtigung der Schließmuskelfunktion. Seit die Laserbehandlung 2010 in die Proktologie eingezogen ist, finden europaweit zunehmend Laseroperationen statt. Diese ermöglichen eine schonende und schmerzarme Behandlung ohne wesentliche Beeinträchtigung der Lebensqualität.

Wie Analfisteln entstehen

Als Fistel wird eine röhrenartige Verbindung bezeichnet, die sich zwischen verschiedenen Organen oder Gewebeschichten gebildet hat. Analfisteln sind Entzündungen im Bereich des Enddarms, die unterschiedliche Hautschichten betreffen können. Sie entstehen meist als Folge eines Abszesses, einer umkapselten Eiteransammlung, die sich spontan geöffnet hat. Betroffene leiden häufig unter Juckreiz im Analbereich und Blut im Stuhl oder starken Schmerzen beim Sitzen.

Vermeidung von Inkontinenz – Therapie von Analfisteln

Bei der Lasertherapie wird die Lasersonde durch den Fistelkanal hindurch gezogen, der vorher mit einem kleinen Kunststoffschläuchlein markiert wurde.

Auf eine Durchtrennung des Schließmuskels bis zur Fistel, wie bei den bisherigen Verfahren, kann man somit verzichten. Bei den sogenannten transsphinktären Analfisteln, bei denen die Fistelgänge beide Schließmuskelanteile durchbohren, bestand sonst eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit für eine Stuhlinkontinenz. Darüber hinaus traten die Analfisteln häufig wieder auf. „Durch das Laserverfahren ist eine entstehende Inkontinenz auszuschließen“, berichtet Viszeralchirurg und Proktologe Prof. Dr. Metin Senkal. Er leitet als Chefarzt die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Plastische Chirurgie des Marien Hospital Witten. Mehr zur Laserbehandlung von Analfisteln gibt es hier.

Entstehung und Symptome von Steißbeinfisteln

Unter Steißbeinfisteln versteht man eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Gesäßfalte. Mögliche Symptome sind Schmerzen, Schwellungen und Rötungen im Bereich des Steißbeins. Die betroffenen Stellen sind sehr druckempfindlich, Sitzen und Liegen sind nur eingeschränkt möglich. Darüber hinaus kann der entzündete Bereich nässen.

Keine großen Wunden mehr – Therapie von Steißbeinfisteln

„Bisher wurden die Steißbeinfisteln durch eine große Wunde über dem Steißbein operativ entfernt. Häufig ist es hier zu Wundheilungsstörungen nach der Operation gekommen. Nicht selten war ein Heilungsverlauf von über acht Wochen die Regel. Durch das Laserverfahren ist es nun möglich, sich auf die einzelnen Fistelgänge zu beschränken“, erklärt Dr. Thomas Deska, Leitender Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Plastische Chirurgie des Marien Hospital Witten und Spezialist auf den Gebiet der Proktologie. Es treten in Abhängigkeit von den Fistelöffnungen nur sehr kleine Wunden mit einem Durchmesser von ca. 0,4 cm auf.

Hierdurch ist sowohl der Heilungsverlauf als auch die Mobilisation der Patienten nicht beeinträchtigt. Aufwändige und schmerzhafte Verbandswechsel können so ebenfalls vermieden werden. Wer mehr über die Lasertherapie von Anal- und Steißbeinfisteln erfahren möchte, findet hier weitere Informationen.

Ihre Experten

doc

Prof. Dr. Metin Senkal

Chefarzt

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Plastische Chirurgie
Marien Hospital Witten
Fon 02302 173-1203
chirurgie@marien-hospital-witten.de

doc

Dr. Thomas Deska

Leitender Oberarzt
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Plastische Chirurgie
Marien Hospital Witten
Fon 02302 173-1203
chirurgie@marien-hospital-witten.de