Fibromyalgie bedeutet wörtlich „Muskel-Faser-Schmerz“ und äußert sich häufig durch chronische brennende oder pochende Muskel-, Sehnen- und Gelenkschmerzen. Die Schmerzen können an verschiedenen Stellen im Körper auftreten. Auch die Schmerzintensität variiert von Tag zu Tag, mal ist sie stärker, mal schwächer. Die Schmerzphasen folgen keinem bestimmten Muster, sie treten unvorhersehbar ein. Die Betroffenen wissen nie genau was auf sie zukommt, so dass es ihnen oft schwerfällt, den Tag zu planen – sei es der Einkauf, ein Besuch bei Freunden oder ein Familienausflug am Wochenende. Hinzu kommen Schlafstörungen, die zu ständiger Müdigkeit und Erschöpfung führen, sowie Konzentrationsstörungen und Stimmungsschwankungen.
Ca. 1,6 Mio. Menschen sind in Deutschland betroffen, davon ca. 90 % Frauen. „Die Erkrankung ist für viele Patienten sehr belastend, da sie viele Lebensbereiche nicht mit der Energie und Kraft ausüben können, wie es die Alltagssituationen erfordern. Etwa 80 % der Betroffenen leiden unter Einschlaf- und / oder Durchschlafproblemen. Auf Dauer ist das für den Körper und die Psyche sehr zermürbend. Sie sind oft nicht mehr so belastbar wie früher und haben das Gefühl den Verpflichtungen in Familie und Beruf nicht nachzukommen. Auch die Erholungsphasen nach einer körperlichen oder emotionalen Belastung dauern länger an als bei gesunden Menschen“, erklärt Dr. Axel Münker, Leitender Arzt der Abteilung für Schmerz- und Palliativmedizin des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Dies löst bei vielen zusätzlich eine depressive Verstimmung aus, die sich wiederum negativ auf die Schmerzempfindung wirken können.