Symbolbild Smoothies

Smoothies - Wie gesund sind sie wirklich?

Ernährungsexperten empfehlen täglich fünf Portionen Obst und Gemüse zu essen. Viele Menschen schaffen es nicht, sich an diese Regel zu halten und greifen gerne zu Smoothies. Doch wie gesund sind die Mixgetränke wirklich?

Smoothie – Bunt, aber auch gesund?

Man sieht sie häufig in der Werbung oder im Supermarktregal: Die farbenfrohen Früchte-Smoothies. Im stressigen Alltag eine attraktive und praktische Zwischenmahlzeit aus dem Kühlregal. Laut Anzeigen und Werbespots soll das Trendgetränk lecker und gesund sein. Aber man sollte sich bewusst sein, dass es sich bei gekauften Smoothies aus dem Supermarkt in vielen Fällen um Zuckerfallen handelt, weniger um Produkte, die zum Beispiel das Abnehmen fördern. „Smoothies aus Obst enthalten auch ohne zusätzlichen Zucker einen hohen Fruchtzucker- und Kaloriengehalt“, betont Dörthe Mühlenhardt, Ernährungsberaterin der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr. Denn: Fruchtzucker aus Früchten ist ebenso kalorienhaltig wie normaler Haushaltszucker. Wer neben den regulären Mahlzeiten noch einen Smoothie zu sich nimmt, überschreitet die empfohlene tägliche Zuckerzufuhr.

Insbesondere für übergewichtige oder fettleibige Menschen ist es wichtig den Zuckerkonsum zu reduzieren. Hinzu kommt, dass sich nur geringfügig ein Sättigungsgefühl eingestellt, obwohl mit einem Smoothie reichlich Kalorien aufgenommen wird.

Festes Obst hingegen sättigt deutlich besser. „Festes Obst muss erst zerkaut werden und hat mehr Volumen, es füllt den Magen dementsprechend besser. Drei Portionen Obst zu essen ist sättigender als die gleiche Menge in Form eines Smoothies zu trinken. Folglich dauert das Essen länger an und wir sind besser satt“, erklärt Mühlenhardt. „Beim Abnehmen ist es daher besser und gesünder auf den Früchte-Smoothie zu verzichten und ein bis zwei Portionen Obst pro Tag zu essen“, so die Ernährungsexpertin, die im Adipositas-Zentrum Witten Menschen mit starkem Übergewicht beim Abnehmen unterstützt und begleitet. Bedeutet dies alles, man sollte grundsätzlich die Finger von diesem Getränk lassen? Nicht zwingend.

 

„Wenn es ein Smoothie sein soll, dann sollte es sich immer um einen selbstgemachten Gemüse-Smoothie, beispielsweise ein grüner Smoothie, handeln“, erklärt die Ernährungsberaterin.

  Dörthe Mühlenhardt, Ernährungsberaterin der St. Elisabeth Gruppe - Katholischen Kliniken Rhein-Ruhr

Gemüse - Die beste Wahl

Gesundheitsfördernde Elemente wie Chlorophyll und Karotine sowie Vitamin C und Ballaststoffe – Diese Eigenschaften finden sich in fast allen Gemüsesorten. Viele Gemüsesorten enthalten sogar mehr Vitamin C als manche Obstsorten. Zum Beispiel Broccoli: 100 Gramm enthalten 95 Milligramm Vitamin C. Eine Orange dagegen nur 45 Milligramm. Auch Grünkohl schneidet im Vergleich zu einer Kiwi sehr gut ab. Der Grünkohl liefert auf 100 Gramm ca. 105 Millgramm Vitamin C, die Kiwi hingegen nur 45 Milligramm.

Warum sind Gemüse-Smoothies die bessere Wahl?

Durch den hohen Gemüseanteil haben Gemüse-Smoothies einen geringeren Zucker- und Kaloriengehalt. Insbesondere in Blattgemüse, wie Spinat oder Feldsalat, ist eine hohe Konzentration an Chlorophyll enthalten. Grundsätzlich enthält Gemüse viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sowie sekundäre Pflanzenstoffe, die den Körper und das Immunsystem stärken.

Smoothies als Gemüseersatz?

Natürlich können grüne Smoothies den Verzehr von Gemüse nicht ersetzen. Grundsätzlich ist der Verzehr von frischem Gemüse – roh oder gekocht – für den täglichen Bedarf vorzuziehen. Dennoch können Gemüse-Smoothies zu einer abwechslungsreichen Ernährung beitragen und das Abnehmvorhaben unterstützen. „Gemüse-Smoothies sind kein Heilmittel gegen überschüssige Pfunde, wie es in der Werbeindustrie oft suggeriert wird. Um abzunehmen und langfristig schlank zu bleiben, ist es wichtig die Ernährungsweise und das Bewegungsprofil grundlegend und dauerhaft umzustellen. In diesem Prozess kann ein selbstgemachter, kalorienarmer Gemüse-Smoothie für etwas Abwechslung auf dem Speiseplan sorgen“, erklärt Mühlenhardt.

Welche Zutaten eigenen sich für eine Gemüse-Smoothie?

Es gibt vielfältige Möglichkeiten einen leckeren und erfrischenden grünen Smoothie zuzubereiten. Das Herzstück eines Gemüse-Smoothie ist grünes Blattgemüse und Salate aller Art und Farben. „So könnte man zum Beispiel Gurke, Minze, Ingwer und grünen Tee mit etwas frisch gepresstem Zitronensaft vermischen. Gut geeignet sind auch Zutaten wie Spinat, Mangold, Staudensellerie, Rucola oder Feldsalat kombiniert mit Kräutern wie Petersilie, Basilikum, Löwenzahn oder Wildkräuter“, so Mühlenhart.

Smoothies selbst mixen

Die eigene Herstellung eines Gemüse-Smoothie hat den Vorteil, dass die Zutaten je nach individuellem Geschmack täglich variieren können. Zudem ist das Selfmade-Getränk mit Sicherheit frei von künstlichen Zusatzstoffen. Hier ein Rezept zum Ausprobieren:

Für die Zubereitung eines Gemüse-Smoothie mixen Sie folgende Zutaten:

1 halbe Gurke (mit oder ohne Schale)

1 Tasse Spinat

1 großes Blatt Grünkohl

Zitronensaft (3 Zitronen frisch gepresst)

½  grüner Apfel

200 ml Wasser (oder optional Kokoswasser)

Ernährungsexpertin

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Dörthe Mühlenhardt

Ernährungsberatung
St. Elisabeth Gruppe
Fon 02302 173-0