buntes Gemüse als Symbolbild für Diäten

Winterspeck loswerden Mit Diäten zum Erfolg?

Diäten gibt es wie Sand am Meer – und alle versprechen den schnellen und dauerhaften Erfolg. Wir haben das Thema gemeinsam mit den Ernährungsberaterinnen Karla Loebert und Gabriele Schierenbeck von der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr einmal näher betrachtet.

Intervallfasten – Was bringt die Trenddiät?

Das aktuell sehr beliebte Intervallfasten beruht auf einer einfachen Formel: Für eine bestimmte Zeitspanne darf ganz normal gegessen werden. Dafür wird für eine andere, deutlich längere Periode die Kalorienzufuhr beschränkt oder sogar komplett eingestellt. So sollen die überflüssigen Pfunde verschwinden. Die beiden bekanntesten Varianten sind das 5:2- und das 8:16-Fasten. Die 5:2-Methode erlaubt das Essen an fünf Tagen in der Woche, dafür wird an zwei Tagen die Kalorienzufuhr auf unter 500 (Frauen) bzw. 600 Kalorien (Männer) reduziert. So soll der Körper dazu bewegt werden, die eigenen Fettreserven anzuzapfen. Das 8:16-Fasten stellt eine tägliche Variante des Intervallfastens dar: Acht Stunden Essen stehen 16 Stunden Verzicht gegenüber. Den genauen Zeitraum des Fastens bestimmen Sie selbst. So können Sie an einem Tag auf das Frühstück verzichten, um ein größeres Abendessen zu sich zu nehmen, während Sie am Wochenende ausgiebig frühstücken und dafür abends fasten. Wichtig ist aber, dass zwischen der letzten Mahlzeit eines Tages und der ersten des nächsten Tages immer mindestens 16 Stunden liegen.

 

„Das Intervallfasten sollte nicht als Freibrief für Fast- und Junkfood gesehen werden.“

  Karla LöbertErnährungsberaterin

Studien haben gezeigt, dass Intervallfasten eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System und den Blutdruck haben kann. Um mit dem Intervallfasten erfolgreich abzunehmen ist es aber wichtig, dass Sie auch in den Phasen in denen Sie essen auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten. Das Intervallfasten ist kein Freibrief für Fast- und Junkfood

Detox – Smoothies zur Entgiftung

Ebenfalls sehr beliebt sind Detox-Kuren, ganz altmodisch auch „Entschlackung“ oder „Entgiftung“ genannt. Durch eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse – auch in Form von speziellen Säften – und eine strenge Kalorienreduktion soll der Körper von Giftstoffen gereinigt werden. Eine Gewichtsabnahme erfolgt quasi nebenbei durch die strikte Kalorienreduzierung. Der Start einer Detox-Kur beginnt mit einer vollständigen Darmentleerung und -reinigung. Auf diese folgen Safttage, an denen ausschließlich spezielle, ungesüßte Säfte, Smoothies  und Tees getrunken werden. In den darauffolgenden Tagen werden zuerst besonders ballaststoffreiche Lebensmittel und dann langsam wieder alle anderen festen Nahrungsmittel in den Speiseplan integriert.

Eine andere Form der Detox-Kur unterscheidet Lebensmittel anhand des pH-Wertes. Alle Lebensmittel mit einem pH-Wert größer als 7 gelten als basisch, alle Nahrungsmittel mit einem niedrigeren Wert als sauer – insbesondere tierische Produkte, wie Fleisch und Milcherzeugnisse. Diese Einordnung kann durchaus vom Geschmack der Produkte abweichen. So gelten Zitronen beispielsweise als basisch. Aufgrund der Annahme, dass der Körper über industrielle Lebensmittel und moderne Ernährungsformen zu viel „saure“ bzw. säurebildende Lebensmittel zugeführt bekommt, stehen hier ausschließlich frische basische Lebensmittel, wie Gemüse, Obst und Vollkornprodukte, auf dem Speiseplan.

Wissenschaftlich wurde die Wirkung des Detox bisher noch nicht belegt. Ein Gewichtsverlust ist bei einer solchen Diät mit zeitweise sehr strikten Kalorienbegrenzungen vorprogrammiert. Auf lange Sicht droht aber eine Mangelernährung.

 

„Auf lange Sicht droht bei Detox-Kuren eine Mangelernährung. Sie sollten daher nicht über längere Zeiträume hinweg durchgeführt werden.“

  Gabriele SchierenbeckErnährungsberaterin

Schluss mit dem Auf und Ab – wie der Jo-Jo-Effekt bekämpft werden kann

Das Problem vieler Diäten und Fastenkuren ist, dass keine vernünftige und bewusste Ernährung erlernt wird. Für einen kurzen Zeitraum verliert man viel Gewicht, da dem Körper kaum Kalorien zugeführt werden. Bei dem verlorenen Gewicht handelt es sich jedoch nicht ausschließlich um Fett, sondern auch um Wasser und Muskelmasse. Geht man dann nach dem Fasten wieder in die gewohnte Ernährung über, nimmt man schnell wieder zu und erreicht häufig ein höheres Gewicht als vor der Diät.

Dieser Jo-Jo-Effekt kann durch eine nachhaltige Umstellung von Ernährung und Lebensführung vermindert bzw. vermieden werden. Dabei ist es zum einen wichtig, sich regelmäßig zu bewegen, um den Grundumsatz des Körpers hochzuhalten und vermehrt Kalorien zu verbrennen. Muskeln sollten während der Diät nicht abgebaut, sondern trainiert werden. Denn je höher der Grundumsatz ist, desto mehr Kalorien können Sie zu sich nehmen, ohne zuzunehmen. Zum anderen ist es wichtig, eine gesunde und nachhaltige Ernährungsweise zu erlernen, die vor allem auf Lebensmitteln mit einer geringen Kaloriendichte basiert. An diesen kann man sich satt essen, ohne über die Stränge zu schlagen. Kombinieren Sie bevorzugt eiweißreiche Lebensmittel mit ballaststoffreicher Nahrung – wie Gemüse, Hülsenfrüchten oder Vollkornprodukten – und sparen Sie beim Fett. Finden Sie Lebensmittel und Rezepte, bei denen Sie nicht das Gefühl haben, auf etwas zu verzichten. Für viele Kalorienbomben gibt es zumindest eine kalorienärmere Alternative.

Der Jo-Jo-Effekt kann nur durch eine nachhaltige Umstellung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten bekämpft werden.

Im Krankheitsfall ist aber häufig gar nicht das Abnehmen von Interesse, sondern die gesunde Gewichtszunahme – beispielsweise in Folge von Krebserkrankungen. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu diesem Thema.

Ernährungsexpertinnen

doc

Karla Loebert

Ernährungsberatung
St. Elisabeth Gruppe
 

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Gabriele Schierenbeck

Ernährungsberatung
St. Elisabeth Gruppe