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Sicher abnehmen Verhütung nach bariatrischer Adipositas-OP

Für Patienten mit Adipositas ist eine sogenannte bariatrische Operation eine Möglichkeit im Rahmen der Behandlung dauerhaft Gewicht zu verlieren. Die Operation im Bauchraum unterstützt zum einen bei der Gewichtsabnahme, hat zum anderen aber bei Frauen auch den Effekt, dass manche Mittel zur Verhütung ihre Wirksamkeit verlieren. Dabei ist eine Verhütung in den ersten Monaten nach der bariatrischen Operation besonders wichtig, um den Körper während der Gewichtsabnahme nicht mit einer Schwangerschaft zu belasten und die Sicherheit für Mutter und Kind zu gewährleisten.

 

"Die häufigsten operativen Eingriffe sind der Schlauchmagen und der Magenbypass."

  Prof. Dr. Metin Senkal, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Marien Hospital Witten

Ab einem BMI von 30 kg/m2 sprechen Experten von einer Adipositas, knapp 20 % der Frauen in Deutschland sind von dieser Form des krankhaften Übergewichts betroffen. Wenn konservative Behandlungen wie das multimodale Konzept keinen Erfolg bei der Gewichtsabnahme bringen, dann kann eine operative Behandlungsformhelfen, damit das Gewicht dauerhaft reduziert werden kann. Die häufigsten operativen Eingriffe sind der Schlauchmagen und der Magenbypass“, erklärt Prof. Dr. Metin Senkal, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Marien Hospital Witten.  

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Schwangerschaft nach Schlauchmagen oder Magenbypass erst nach 12 bis 18 Monaten

Nach einer bariatrischen Operation bei Adipositas purzeln bei vielen Patienten die Pfunde und das Gewicht auf der Waage reduziert sich nach und nach – genau das ist das Ziel dieser Operationen. Wenn Frauen jedoch kurz nach diesem Eingriff schwanger werden, kann der starke Gewichtsverlust ein Risiko für das Kind während der Schwangerschaft sein. Frauen mit einem Schlauchmagen oder einem Magenbypass wird empfohlen, ihren Kinderwunsch für die ersten 12 bis 18 Monate nach der Operation zurückzustellen, um das ungeborene Kind durch die Gewichtsabnahme nicht zu gefährden.

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Verhütung nach bariatrischer Operation eingeschränkt

Nach der bariatrischen Operation ist für Frauen die Frage nach der geeigneten Verhütung wichtig. Denn durch das sinkendende Gewicht bei Patientinnen mit Adipositas steigt bei vielen Frauen auch die Fruchtbarkeit an. Gleichzeitig wirken Verhütungsmittel, die oral eingenommen werden wie zum Beispiel die Antibabypille, nicht mehr sicher. Grund dafür ist, dass im Rahmen der Operation Veränderungen an Magen und Darm der Patientin durchgeführt werden und die Resorptionsfläche, also die Fläche über die der Körper Nahrungsbestandteile aufnehmen kann, verringert wird“, erklärt Prof. Dr. Metin Senkal. „Statt der Antibabypille können Patientinnen auf Kondome oder eine Spirale zurückgreifen“ ergänzt Prof. Dr. Sven Schiermeier, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marien Hospital Witten.

Zu den Verhütungsmitteln für Frauen zählen. Die Wirksamkeit sollte individuell mit dem Gynäkologen besprochen werden:

  • Pille
  • Minipille
  • Vaginalring
  • Verhütungspflaster
  • Hormonspirale
  • Kupferspirale
  • Kupferkette
  • Drei-Monats-Spritze

Kinderwunsch auch nach einer bariatrischen Operation möglich

Für Frauen mit Adipositas kann der Kinderwunsch ein wichtiger Faktor für die Gewichtsabnahme sein. Denn Frauen mit Übergewicht leiden während der Schwangerschaft häufiger an Schwangerschaftsdiabetes, Schwangerschaftsvergiftungen oder Bluthochdruck die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt oder Komplikationen unter der Geburt steigt an. Mit einer Gewichtsabnahme können diese Risiken deutlich verringert werden.

Schwangerschaft mit Adipositas

In diesem Beitrag gibt es weitere Informationen rund um das Thema Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt bei Frauen mit Adipositas von den Experten der Geburtshilfen der St. Elisabeth Gruppe.

Eine Operation im Bauchraum aufgrund der Adipositas ist zudem kein Ausschlusskriterium für eine anschließende Schwangerschaft mit zeitlichem Abstand nach den Operationen. „Auch Frauen, die eine bariatrische Operation aufgrund ihrer Adipositas hatten, können schwanger werden“, erklärt Prof. Dr. Sven Schiermeier. Zur Sicherheit von Mutter und Kind sollte die Schwangerschaft engmaschig kontrolliert werden und die vorherige Behandlung im Rahmen einer Geburtsplanungssprechstunde mit den Experten besprochen werden. Auch die enge Absprache mit einer Ernährungsberatung ist bei diesen Schwangeren sinnvoll.

 

„Auch Frauen, die eine bariatrische Operation aufgrund ihrer Adipositas hatten, können schwanger werden“

  Prof. Dr. Sven Schiermeier, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marien Hospital Witten

Ihr Experte

doc

Prof. Dr. Metin Senkal

Chefarzt

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Plastische Chirurgie
Marien Hospital Witten
Fon 02302 173-1203
chirurgie@marien-hospital-witten.de

doc

Prof. Dr. Sven Schiermeier

Direktor

Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
der St. Elisabeth Gruppe
Standort: Marien Hospital Witten | St. Anna Hospital Herne
Fon 0 23 02 - 173 - 13 23
frauenklinik@marien-hospital-witten.de